Syrien: Aleppo zwischen Hoffnungslosigkeit und Zuversicht
Mario Galgano und Federico Piana - Vatikanstadt
Die Hoffnung der Menschen in Syrien ruhe jetzt „nur noch auf dem Herrn“, sagt der maronitische Erzbischof Joseph Tobji. Die meisten Christen, die aus dem seit zehn Jahren vom Krieg zerrissenen Land geflohen sind, werden nicht „in diese Hölle zurückkehren", glaubt der Kirchenmann und fügt hinzu: „Wir haben keine Hoffnung mehr auf Menschen, sondern nur noch auf Gott.“
Der Hilferuf des Erzbischofs der Maroniten von Aleppo bezieht sich auf die „endlosen sozialen und wirtschaftlichen Krisen“, die die Syrer erschöpft hätten, so Tobji. Hunderttausende von Opfern und unzählige Vertriebene hätten jene, die zurückgeblieben sind, als „ausgelaugte Seelen“ hinterlassen.
„Auch die, die zurückgeblieben sind, um zu versuchen, dem Tod und der Verwüstung zu entrinnen, fühlen sich von der internationalen Gemeinschaft im Stich gelassen. Ich bin Papst Franziskus für den Friedensappell vom Sonntag dankbar, der alle mit seiner Stimme zum Beten und Fasten aufgerufen hat. Bitte vergessen Sie uns nicht!“
Die Kirche in Syrien habe in den vergangenen zehn Jahren „einen tödlichen Schlag erlitten“, so der Erzbischof weiter.
„Heute gibt es weniger als ein Viertel der Christen im Vergleich zu der Zeit, als der Konflikt begann. Vor allem junge und qualifizierte Menschen fliehen aus Syrien, während die Ärmsten und Schwächsten bleiben. In dieser Situation kann die Kirche nicht weitermachen, die pastorale Arbeit kommt nicht voran. Ein Beispiel: In diesem Jahr gibt es nur acht Kinder für den Erstkommunionkurs. Wie kann man auf diese Weise pastorale Arbeit leisten? Aber trotz allem tun wir unser Bestes, um aktiv zu sein. Aber unsere Stimmung ist schwarz, wir sehen keine Hoffnung, nicht nur wir Christen, sondern alle Menschen.“
Ein kleines Zeichen des Optimismus sei immerhin der Wiederaufbau einiger Gotteshäuser, fügt er an:
„Wir haben einige Kirchen instandgesetzt und andere werden bald renoviert: Das ist ein Zeichen dafür, dass wir trotz vieler Schwierigkeiten noch da sind.“
(vatican news)
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