Die Proteste gegen die Regierung in Kolumbien halten an (Foto vom 5. Juni 2021) Die Proteste gegen die Regierung in Kolumbien halten an (Foto vom 5. Juni 2021) 

Menschenrechtskommission untersucht Gewalt in Kolumbien

Die Interamerikanische Menschenrechtskommission (CIDH) wird von Dienstag bis Donnerstag ihre Untersuchungen wegen der Gewalt bei den Protesten in Kolumbien beginnen. Das teilte die Unterorganisation der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) am Wochenende mit.

„In den genannten Tagen wird die CIDH in Bogota und Cali sein, mit vielen Sektoren sprechen und Informationen entgegennehmen“, heißt es in der Stellungnahme. Gesprächspartner seien Vertreter der kolumbianischen Zivilgesellschaft, Opfer der Gewalt sowie staatliche Stellen. Die CIDH werde auf Einladung Kolumbiens die Reise antreten.

Kolumbien wird seit Ende April von massiven Sozialprotesten erschüttert. Anlass war eine umstrittene und inzwischen zurückgenommene Steuerreform der Regierung von Präsident Ivan Duque. Dabei kam es zu massiven Übergriffen der Polizei gegen Demonstranten sowie von der Polizei geduldeten Angriffen von Zivilisten gegen Demonstranten. Auch aufseiten der Demonstranten gab es Gewalt gegen Polizisten. Menschenrechtsorganisationen übten scharfe Kritik an der Regierung und gehen von bis zu 70 Toten aus, die Mehrheit davon Zivilisten.

Regierung und Organisatoren des Streikkomitees versuchen derzeit in Gesprächen eine Lösung der schweren innenpolitischen Krise herbeizuführen. Die Vereinten Nationen und die katholische Kirche beobachten die Gespräche.

(kna - cs)

 

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06. Juni 2021, 14:12