Katholische Klimabewegung benennt sich nach Papstschreiben
Giada Aquilino und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
„Die Entscheidung fiel am Ende auf den Namen ,Movimento Laudato si'. Das drückt aus, dass all unsere Arbeit um die Enzyklika kreist, die im Jahr 2015 herauskam - dem Jahr, in dem auch wir uns gegründet haben. Von Anfang an hat uns das Schreiben inspiriert und ist Basis all unseres Handelns gewesen. Wir haben beispielsweise ,Laudato si`-Wochen organisiert, ,Laudato si`-Botschafter ausgebildet und ,Laudato si-Zirkel` gegründet. Alle unsere Initiativen kreisen immer um ,Laudato si'".
Vor der Umbenennung, die Ende Juli erfolgte, hatte die Bewegung auch Papst Franziskus um sein Einverständnis gebeten:
„Wir haben dem Papst einen Brief geschrieben und ihn über unsere Überlegungen informiert. Wir haben ihn um seine Meinung und seinen Segen für die Umbenennung gebeten. Und er hat uns mit einen kurzen Brief geantwortet, der ausgerechnet an Pfingsten ankam. Das war für uns ein sehr starkes und schönes Zeichen und hat uns noch einmal einen neuen Anschub gegeben, unseren Einsatz für das gemeinsame Haus zu verstärken. Es geht darum, das Papstschreiben ,Laudato si' zu leben. Es darf nicht im Bücherregal verstauben, sondern muss ein lebendiges Dokument sein."
Vom Papst gab es also das Ok für die Umbenennung und er dankte der weltweiten katholischen Klimabewegung auch für den bisherigen Einsatz. Aktuell gibt es laut dem Geschäftsführer der Bewegung Tomás Insua mehr als 25.000 ,Laudato-Si-Botschafter` weltweit, die von der weltweiten katholischen Klimaschutz-Bewegung ausgebildet wurden. Ziel der Kurse ist es, ein vertieftes Wissen des Papstsschreibens zu vermitteln, dieses Wissen dann weiter zu geben und Initativen im Sinne der Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato si" umzusetzen. Die Resonanz auf die Angebote des katholischen Umweltschutz-Netzwerks sei groß: einzelne Laien und Ordensleute, aber auch Ordensgemeinschaften, Gruppen und Kirchengemeinden beteiligten sich. Der Einsatz des „Movimento laudato si" ist aber natürlich noch lange nicht beendet und die Zeit drängt, denn der Klimawandel ist in vollem Gang:
„Es gibt viele Zeichen: Etwa die Brände in Sardinien und Kanada, die Trockenheit in Madagaskar. Der Schrei der Armen und der Erde wird jedes Mal lauter. Es muss also etwas getan werden. Unsere Bewegung hat daher eine Petition mit dem Titel: ,Gesunder Planet, gesunde Menschen' gestartet, an der sich bisher schon mehr als 200 katholische Einrichtungen beteiligen. Diese Petition wollen wir dann bei den Vereinten Nationen einbringen. Das ist eine unserer Prioritäten in den kommenden Monaten, besonders auch in der Schöpfungszeit, die ja bald beginnt."
Der Fokus liegt nun also zunächst auf dem UN-Gipfel zur Biodiversität COP 15 in China vom 11. bis 24. Oktober - und dem UN-Klimagipfel COP 26 in Glasgow, der vom 31. Oktober bis zum 12. November stattfinden wird. In Vorbereitung auf den COP 26 ist im Vatikan übrigens am 4. Oktober die Konferenz „Glaube und Wissenschaft - unterwegs zum COP 26" geplant, an der sich auch das „Movimento Laudato si" beteiligen will.
(vatican news - sst)
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