Haiti nach dem Erdbeben: Das Leid der Menschen ist groß Haiti nach dem Erdbeben: Das Leid der Menschen ist groß 

Unicef: Menschen in Haiti ohne Schutz

Nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti mit 2189 Toten und nach starken Regenfällen sind laut einem Experten zahlreiche Menschen ohne Schutz. „Wir haben ernsthafte Probleme, die Menschen unterzubringen, die ihre Behausungen durch das Erdbeben verloren haben. Die Lage ist unübersichtlich und chaotisch", sagte Jean Stenio Pierre, Unicef-Leiter in Les Cayes in Haiti, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am Donnerstag.

„Es gab auch einige schwache Nachbeben. Viele zögern weiterhin, in die noch intakten Gebäude zurückzukehren.“ Nach dem Beben sei alles voller Trümmer gewesen, auch Krankenhäuser seien beschädigt worden. Anfänglich hätten Helfer „erhebliche Probleme“ gehabt, das betroffene Gebiet zu erreichen, „vor allem wegen der Sicherheitslage auf einigen Verbindungswegen, die von Banden kontrolliert werden“, erklärte Pierre.

Wie UNICEF meldet, wurden mehr als 115.000 Häuser beschädigt oder zerstört, fast 580.000 Menschen, etwa 40 % der Bevölkerung, sind auf Soforthilfe angewiesen.

„Den Behörden und verschiedenen Organisationen ist es gelungen, die Einrichtung eines humanitären Korridors auszuhandeln.“ Noch immer seien einige Gebiete nicht zugänglich, der Regen erschwere die Hilfe zusätzlich. „Unterdessen werden Schwerverletzte mithilfe der Behörden, ausländischer Regierungen und internationaler Organisationen in andere Krankenhäuser außerhalb des Katastrophengebiets verlegt.“ Die Behörden seien auf eine solche Katastrophe nicht vorbereitet gewesen, sagte Pierre. Gerade in einigen peripheren Vierteln sei die Zerstörung durch das Beben erschreckend. Alle verfügbaren Kräfte müssten nun in der Region aufgeteilt werden. Die haitianische Regierung benötige internationale Hilfe. Insgesamt brauche das Land dringend mehr Stabilität.

Kinder wie so oft am schlimmsten betroffen

Vorläufige Bewertungen, die von UNICEF und haitianischen Beamten am Dienstag in einem der von dem Erdbeben am Samstag und dem Tropensturm Grace am Montag am stärksten betroffenen Departements vorgenommen wurden, haben gezeigt, dass auch die Schulen innerhalb weniger Wochen nach ihrer Wiedereröffnung weitgehend zerstört wurden.

Die jüngste Katastrophe schließe sich an zwei Jahre an, in denen Kinder aufgrund von Sicherheitsproblemen und der Corona-Pandemie monatelang ohnehin nicht zur Schule gehen konnten, sagte Bruno Maes, UNICEF-Vertreter in Haiti. „Die Kinder in Haiti brauchen Solidarität und Unterstützung. Eltern und Lehrer, die alles verloren haben, brauchen Unterstützung. Und wir werden Mittel benötigen, um einige Schulen wieder aufzubauen, andere zu sanieren, Klassenzimmer mit Tischen, Lehrer und Schüler mit Unterrichtsmaterial auszustatten. Kinder wieder in die Klassenzimmer zu bringen, ist vielleicht der beste Weg, um sicherzustellen, dass sie - und ihre Familien und Gemeinschaften - sich erholen können.“

(kna/vaticannews – skr)

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19. August 2021, 09:33