Polens Bischöfe fordern humanitäre Korridore für Migranten
Zu den Vorgängen an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland, wo Migranten aus dem Nahen Osten weiterhin abgewiesen werden, sagte Stanisław Gądecki, der auch Erzbischof von Posen ist, dass die Sensibilität für das Schicksal dieser Menschen sowie medizinische und humanitäre Hilfe Priorität haben müssten. Er forderte die Einrichtung von humanitären Korridoren, die von Caritas Polska koordiniert werden, und betonte, dass die katholische Kirche bereit sei, nach den bestmöglichen Lösungen zu suchen, die „im Rahmen der Rechtsordnung dem Gemeinwohl dienen“.
Zwar hätten die Behörden „die Pflicht, eine potenzielle Bedrohung durch Menschen, die versuchen, die Staatsgrenzen zu überschreiten, zu erkennen,“ stellte der polnische Erzbischof fest. Dies dürfe aber nicht bedeuten, dass Neuankömmlinge stigmatisiert würden und jeder Flüchtling automatisch als potenzieller Terrorist betrachtet werde.
Förderer der zwischenmenschlichen Solidarität werden
Für den Vorsitzenden der polnischen Bischofskonferenz könnte eine Lösung für eine kontrollierte Umsiedlung von Flüchtlingen darin bestehen, den Migranten die Wahl ihres Ziellandes zu überlassen. So würde man Schlepperbanden den Boden entziehen und verhindern, dass der Illusion, die Menschen würden in Europa „das Paradies ihrer Träume“ erreichen, Raum gegeben werde. Gądecki forderte alle Menschen guten Willens auf, den Dienst und die Hilfe für Ausländer, die nach Polen kommen, als eine Gelegenheit zu betrachten, sich in tätiger Nächstenliebe zu üben. Wir alle müssten – ein jeder in seinem eigenen Umfeld – Förderer der zwischenmenschlichen Solidarität werden, so der Wunsch des polnischen Erzbischofs.
(vaticannews – skr)
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