Polen: Proteste gegen Abtreibungsgesetz
Bereits am Samstag waren unter anderem in Warschau viele tausend Menschen unter dem Slogan „Keine einzige mehr" auf die Straße gegangen. Auch Oppositionsparteien machen das restriktive Abtreibungsgesetz für den Tod einer Frau Ende September in der 22. Schwangerschaftswoche in einer Klinik der südpolnischen Kreisstadt Pszczyna mitverantwortlich.
Die Anwältin der Familie hatte den Fall erst vor einigen Tagen öffentlich gemacht und erklärt, die Krankenhausärzte hätten nicht gewagt, das Leben der Frau durch einen Schwangerschaftsabbruch zu retten. Die Frau soll an einem septischen Schock gestorben sein. Bei dem ungeborenen Kind waren demnach zuvor Fehlbildungen diagnostiziert worden.
Das Verfassungsgericht in Polen hatte im Oktober 2020 das Abtreibungsverbot verschärft. Daraufhin protestierten landesweit Abtreibungsbefürworter; dabei kam es auch zu Angriffen auf Kirchen und zur Störung von Gottesdiensten. Abtreibung ist in Polen verboten und nur dann - bis zur 12. Schwangerschaftswoche - straffrei, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder wenn die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung ist.
(kna - sst)
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