Nach Lynchmord in Pakistan erneut Kritik an Blasphemiegesetz
„Was wird die Regierung sagen, jetzt, wo klar ist, dass die Blasphemievorwürfe erfunden waren?", fragte der Direktor des Zentrums für soziale Gerechtigkeit in Lahore, Peter Jacob. Er warf der Regierung vor, dass Klagen über die Möglichkeiten des Missbrauchs des Pandemiegesetzes als „Propaganda von Nichtregierungsorganisationen" abgetan würden. „Jetzt ist jedoch die Zeit zum Wandel gekommen", so Jacob. 100 Familien seien bereits Opfer des Gesetzes geworden.
Vorwürfe gegen Sicherheitskräfte
Der Chef der Organisation Human Rights Focus Pakistan, Naveed Walker, sagte AsiaNews, das Abkommen von Premierminister Khan mit der radikal-islamischen Extremistengruppe Tehreek-e-Labaik (TLP) sei ein großer Fehler gewesen. Die Regierung müsse den Pakt überdenken. Walker warf zudem den Sicherheitskräften vor, den aggresiven Mob nicht gestoppt zu haben: „Die Sicherheitskräfte sind nicht eingeschritten. Im ersten Bericht haben sie geschrieben, es sei ihnen unmöglich gewesen, 800-900 Menschen zu stoppen, aber in Wirklichkeit haben sie mit 20 Minuten Verspätung gehandelt."
Der Manager Priyantha wurde am Freitag ermordet, nachdem er beschuldigt worden war, Plakate mit dem Namen des Propheten Mohammed geschändet zu haben. Berichten nach waren mehrere hundert Leute über den Hindu aus Sri Lanka hergefallen und hatten ihn brutal zu Tode gefoltert und dann seine Leiche verbrannt.
(asianews - sst)
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