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Pakistanische Sicherheit vor dem Eingang einer Kirche Pakistanische Sicherheit vor dem Eingang einer Kirche 

Pakistan: Christ kommt im Blasphemie-Fall gegen Kaution frei

Nadeem Samson, ein 42-jähriger Christ, wurde vom Obersten Gerichtshof Pakistans gegen Kaution freigelassen. Er war seit 2017 wegen Blasphemie inhaftiert, weil er auf Facebook anstößige Inhalte gepostet haben soll.

Samsons Anwalt Saif ul Malook bezeichnete diesen Beschluss als „eine historische Kaution, ein ganz besonderes Urteil des Obersten Gerichtshofs“. Das Urteil von Richter Syed Mansoor Ali Shah sei ein Novum in der pakistanischen Justizgeschichte, sagte Malook, der hofft, dass dies als Präzedenzfall dienen werde, um anderen Opfern von Blasphemievorwürfen zu helfen.

„Der Fall gegen Nadeem Samson ist weiterhin vor dem Bezirksgericht Lahore anhängig und es könnte Jahre dauern, bis er abgeschlossen ist. Blasphemie-Anklagen bringen den Angeklagten in erhebliche Gefahr. Es besteht die Gefahr, dass der Angeklagte auf dem Weg zum Gericht getötet werden kann“, sagte der Anwalt.

Gerichte in Pakistan seien dafür bekannt, dass sie regelmäßig Kautionsanträge von Opfern des Blasphemiegesetzes ablehnen, vor allem wenn es sich um schwerwiegende Anklagen handele, für die keine Kaution gestellt werden könne und die mit der Todesstrafe geahndet würden. Malook verwies auf Abschnitt 497 der pakistanischen Strafprozessordnung, in dem es heißt: „Wenn eine Person, die einer nicht anklagbaren Straftat beschuldigt wird, von einem Polizeibeamten ohne Haftbefehl verhaftet oder festgehalten wird oder vor einem Gericht erscheint oder vorgeführt wird, kann sie gegen Kaution freigelassen werden.“

Sicherheit für religiöse Minderheiten in Pakistan

Der Anwalt teilte seine Ansichten in einem Videogespräch mit „Jubilee Campaign“ mit, einer in den USA ansässigen Organisation, die sich weltweit für die Religionsfreiheit ethnischer und religiöser Minderheiten einsetzt. Ashiknaz Khokhar, der katholische Koordinator von „Voice for Justice“, forderte die pakistanische Regierung auf, die Sicherheit religiöser Minderheiten zu gewährleisten. „Die meisten Blasphemieverfahren werden gegen Unschuldige eingesetzt und aus Rache registriert. Sie müssen reformiert werden. Wir begrüßen die jüngsten Urteile ehrenhafter Gerichte in solchen Fällen“, sagte er gegenüber UCA News.

Im September 2021 hatte das Gericht von Faisalabad zwei christliche Krankenschwestern auf Kaution freigelassen, die beschuldigt wurden, einen Aufkleber mit der Aufschrift „Durood Shareef“, einer Anrede für den Propheten Mohammed, von einem Schrank des Zivilkrankenhauses gekratzt zu haben.

Ein anderes Beispiel ist jenes von Nabeel Masih. Das Oberste Gericht von Lahore gewährte ihm am 1. März 2021 die Freilassung auf Kaution. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung im Jahr 2016 in der Stadt Bhai Pheru in der pakistanischen Provinz Punjab war er 16 Jahre alt. Verhaftet wurde er, nachdem sein muslimischer „Freund“ Akhtar Ali Anzeige gegen ihn erstattet hatte, weil Nabeel Mashi einen Facebook-Beitrag geliked und geteilt hatte, der die Kaaba in Mekka „verleumdet und respektlos behandelt“ haben soll.

(ucan – mg)

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07. Januar 2022, 13:17