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Papua-Neuguinea: Todesstrafe abgeschafft

Das ozeanische Land ist das erste im Jahr 2022, das beschlossen hat, die Todesstrafe aus seinem Rechtssystem zu streichen, die zuletzt 1954 vollstreckt wurde. Mehr als 50 Länder auf der ganzen Welt wenden immer noch die Todesstrafe an.

Mario Galgano und Tiziana Campisi - Vatikanstadt

Papua-Neuguinea hat die Todesstrafe abgeschafft. Dies wurde am Donnerstag von Premierminister James Marape öffentlich bekannt gegeben. Die Todesstrafe war in dem Land bereits 1970 abgeschafft worden, wurde aber 1991 wiedereingeführt. Die letzte Hinrichtung fand 1954 in der Hauptstadt Port Moresby statt. Der Regierungschef erklärte, die Todesstrafe schrecke „nicht von den schwersten Verbrechen ab“. Justizminister Bryan Kramer brachte den Gesetzentwurf zur Abschaffung der schwersten aller strafrechtlichen Sanktionen ins Parlament ein und wies darauf hin, dass es an den „notwendigen Mechanismen und der administrativen Infrastruktur“ fehle, um sie auf die 40 zum Tode verurteilten Insassen des Landes anzuwenden.

Beifall von der Europäischen Union

Die Europäische Union begrüßte die Entscheidung des Parlaments von Papua-Neuguinea, alle Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umzuwandeln. „Eine Entscheidung, die einen weiteren Schritt in Richtung der weltweiten Abschaffung der Todesstrafe darstellt“, heißt es in einem Vermerk der EU, in dem sie sich „entschieden gegen die Todesstrafe unter allen Umständen ausspricht, da sie eine grausame und erniedrigende Strafe ist, die nicht abschreckend auf kriminelles Verhalten wirkt und eine inakzeptable Verweigerung der menschlichen Würde und Integrität darstellt“. Schließlich heißt es in dem Vermerk, dass die EU weiterhin auf die Abschaffung der Todesstrafe in den wenigen Ländern hinarbeiten wird, die sie noch anwenden. In Europa ist der einzige Staat, in dem sie noch in Kraft ist, Belarus.

Aktuelle Daten zur Todesstrafe in der Welt

Nach den von Amnesty International gesammelten Daten gab es im Jahr 2020 trotz eines deutlichen Rückgangs der Hinrichtungen aufgrund der Covid-19-Pandemie 483 Hinrichtungen in 18 Staaten. Dies ist die niedrigste Zahl seit über zehn Jahren, ein Rückgang um 26 Prozent gegenüber 2019 und um 70 Prozent gegenüber dem Höchststand von 1.634 Fällen im Jahr 2015. Ausgenommen sind Länder, die Daten zur Todesstrafe als Staatsgeheimnis einstufen oder für die nur begrenzte Informationen verfügbar sind (China, Nordkorea, Syrien und Vietnam). Zu den mehr als 50 Ländern, in denen die Todesstrafe noch verhängt wird, gehören die Vereinigten Staaten, Indien, Iran, Ägypten, Irak und Saudi-Arabien. Letztes Jahr wurde in Sierra Leone die Todesstrafe abgeschafft.

(vatican news)

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22. Januar 2022, 14:08