Naher Osten: „Zerrissene Hemden und Flip-Flops“
Die Hilfsorganisation „Care“ warnt daher, dass besonders die Millionen geflüchteten Syrer, die meist in nur notdürftigen Unterkünften leben, besonders von der Kälte bedroht sind.
„Nach rund elf Jahren Krieg müssen die oft schwer traumatisierten Geflüchteten jetzt nun in lebensbedrohlicher Kälte ausharren. Dies ist ein weiterer Schlag für Millionen Menschen, deren Leben bereits ohnehin unerträglich ist”, berichtet Jolien Veldwijk, Länderdirektorin von „Care“ Syrien.
„Es ist kaum auszuhalten“
„Es ist kaum auszuhalten, wenn wir sehen, dass Kinder in Flip-Flops und zerrissenen Hemden in lebensbedrohlicher Kälte herumlaufen. Familien haben Angst, dass sie erfrieren. Trotzdem wirkt es aktuell so, als würden internationale Geber müde werden, die humanitäre Hilfe in Syrien fortzusetzen. Denn noch nicht einmal die Hälfte der benötigten finanziellen Mittel zur Hilfe in Syrien stehen aktuell zur Verfügung. Hier muss dringend nachgebessert werden, sonst werden weitere Unschuldige sterben.“
Bisher wurden über 6,7 Millionen Menschen innerhalb von Syrien vertrieben. Fast genauso viele Geflüchtete leben mittlerweile in Nachbarländern wie Jordanien, Libanon und der Türkei. Die meisten von ihnen sind in Zelten, Rohbauten oder Schuppen untergekommen, was sie besonders anfällig für die harten Winterbedingungen macht. „Care“ ist besonders besorgt über die Situation der unzähligen vertriebenen syrischen Frauen und Mädchen.
„Im kalten Winter sind es oft Mütter, die als letztes essen, und Kinder, die als erstes frieren. Die notdürftig geschusterten Unterkünfte, fehlende Heizstoffe und die Verwendung gefährlicher Materialien, um sich warm zu halten, gefährden zudem die Gesundheit und die Umwelt “, sagt Veldwijk.
„Care“-Teams unterstützen in der gesamten Region bei den Wintervorbereitungen und helfen bei der Isolierung von Zelten, der Stärkung provisorischer Unterkünfte und der Verteilung von warmer Kleidung, Decken und Bargeld.
(care – sk)
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