Frankreich: Ab Montag Prozess um Ermordung des Priesters Hamel
Rouens Erzbischof Dominique Lebrun erwartet von dem Prozess, der bis 11. März angesetzt ist, „Gerechtigkeit", wie er im Vorfeld sagte. Die Angeklagten hätten „das Recht, die Reaktion der Gesellschaft" auf die Bluttat von 2016 zu erfahren. Der Erzbischof ist Zivilkläger in dem Prozess, ebenso Mitglieder der Familien von Hamel und Guy Coponet, einem Gemeindemitglied, das damals schwer verletzt wurde. Die Ordensfrauen, die damals die Werktagsmesse besuchten, bleiben dagegen fern.
Die Tat sorgte international für Aufsehen. Seither leben die Katholiken und die Bevölkerung von Saint-Etienne mit der Erinnerung an die Tragödie. Die Eröffnung des Prozesses sorgt nun für neuerliche Unruhe: Kameras, Journalisten, Fragen. „Die neue Aktualität erneuert auch die Traumata unserer Gemeinschaft", sagt Pfarrer Jacques Simon. Viel Solidarität kommt von der muslimischen Gemeinschaft in dem 28.000-Einwohner-Arbeiterort. Die interreligiösen Kontakte waren stets gut.
Seligsprechungsverfahren läuft
Papst Franziskus bezeichnete Hamel als „Märtyrer" des 21. Jahrhunderts und gab vorzeitig Grünes Licht für sein Seligsprechungsverfahren. Seit Anfang 2019 ist der Prozess auf Diözesanebene abgeschlossen; in Rom erstellt in einer zweiten Stufe die zuständige Vatikanbehörde einen Bericht für den Papst, der am Ende entscheiden wird.
(kna-sst)
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