Russlands katholische Bischöfe lehnen Krieg gegen Ukraine ab
In der Nacht auf Donnerstag hat Russland auf Befehl von Präsident Putin einen Militärschlag gegen die Ukraine begonnen. „Diese Konfrontation bringt Tod und Zerstörung und bedroht die Sicherheit der ganzen Welt”, erklärten die russischen Bischöfe. Die Völker Russlands und der Ukraine seien historisch verbunden, „nicht nur durch eine gemeinsame Geschichte”, sondern auch „durch das enorme Leid, das in der Vergangenheit durch den Wahnsinn des Krieges über uns gekommen ist. Unsere Völker verdienen Frieden, und zwar nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern einen Frieden, der in der festen Entschlossenheit besteht, andere Menschen, andere Völker und ihre Würde zu achten.”
Ferner fordern die katholischen Bischöfe Russlands die Politiker, die für die Entscheidung zum Krieg verantwortlich sind, dazu auf, „alles zu tun, um diesen Konflikt zu beenden”. Zudem appellierten sie an alle Menschen, „insbesondere an die Mitchristen, sich Lügen und Hass zu widersetzen”, auf Versöhnung zu setzen „und nicht Hass und Gewalt zu vermehren”. Sie luden zu Gebet und Fasten, besonders am Aschermittwoch, um dem Aufruf von Papst Franziskus für Frieden in der Ukraine zu folgen.
Unterzeichnet ist der Brief von den insgesamt fünf katholischen Bischöfen Russlands, darunter dem aus Deutschland stammenden Clemens Pickel, der Bischof im südrussischen Saratov ist.
Russisch-orthodoxer Patriarch ebenfalls besorgt
Unterdessen äußerte sich der russisch-orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. ebenfalls bekümmert über den Krieg Russlands in der Ukraine. Er nehme das durch dieses Ereignis verursachte Leid „mit tiefem Schmerz wahr", sagte er am Donnerstag in einer Ansprache, die auf der Website des Patriarchats dokumentiert ist. Kyrill forderte die Konfliktparteien auf, „alles zu tun, um Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden". Alle Geistlichen und Laien sollten den Betroffenen, „einschließlich Flüchtlingen, Obdachlosen und Menschen ohne Lebensunterhalt, jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen".
So wie die katholische Bischofskonferenz erinnerte der Moskauer Patriarch daran, dass das russische und das ukrainische Volk „eine jahrhundertealte Geschichte verbindet”. Diese gehe zurück auf „die Taufe Russlands durch den heiligen Fürsten Wladimir" von Kiew. Die russisch-orthodoxe Kirchenführung hatte sich bisher mit Äußerungen zur Eskalation der Lage an der ukrainisch-russischen Grenze zurückgehalten.
(pm/kna - gs)
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