Jemen: „Nur dürftige Hilfen für Hungernde“
„Das ist unzureichend, um die dringend benötigten humanitären Bedarfe im Land zu decken“, so das Hilfswerk. „Die chronische Unterfinanzierung für die humanitäre Hilfe im Jemen bedroht das Leben von Millionen Menschen.“
Nach mehr als sieben Jahren Krieg seien 17,4 Millionen Menschen im Jemen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen – Tendenz steigend. Der Ukraine-Krieg werde die Ernährungssituation „nochmals verschärfen“. Seit Jahren würden die Mittel für die humanitäre Hilfe im Jemen gekürzt. Hilfsorganisationen wie „Aktion gegen den Hunger“ seien dadurch gezwungen, ihre lebensrettende Hilfe zu reduzieren.
„In den letzten Monaten hat sich in einigen Bezirken von Hajjah und Hodeidah die Ernährungslage trotz großer Anstrengungen der humanitären Organisationen weiter verschlechtert“, erklärt Benjamin Vienot, Landesdirektor von „Aktion gegen den Hunger“ im Jemen. „Unser Team ist äußerst besorgt, dass die Menschen hier kurz vor einer Hungersnot stehen. Während die Welt ihre Aufmerksamkeit auf die schreckliche Situation in der Ukraine richtet, steht der Jemen am Rande einer Katastrophe.“
Besonders besorgniserregend seien die 31.000 Menschen, die derzeit unter extremem Hunger leiden, so das Hilfswerk. „Darüber hinaus werden in diesem Jahr schätzungsweise 2,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren an akuter Mangelernährung erkranken, darunter 538.000 schwer mangelernährte Kinder.“
Jemen ist fast vollständig von Lebensmittelimporten abhängig
Der Krieg in der Ukraine dürfe die dramatische Lage im Jemen nicht vergessen lassen. „Der Jemen ist fast vollständig von Lebensmittelimporten abhängig, wobei 30 Prozent der Weizenimporte aus der Ukraine stammen. Ein drastischer Anstieg der Weizenpreise aufgrund des Ukrainekonflikts wird zu einer Verteuerung der Lebensmittel führen und die Nahrungsmittelversorgung der am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen gefährden.“
Seit 7 Jahren dauert der Krieg im Jemen mittlerweile an. Eine Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen Lage ist nicht absehbar. „Es ist sogar eine weitere Eskalation der Kampfhandlungen in kritischen Regionen zu befürchten, die zu weiteren Vertreibungen, Zerstörungen und Leid führen wird“, so „Aktion gegen den Hunger“.
(pm – sk)
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