Waffenruhen im Südsudan sind brüchig, erstes Opfer ist die Zivilbevölkerung Waffenruhen im Südsudan sind brüchig, erstes Opfer ist die Zivilbevölkerung 

Südsudan vor dem Papstbesuch: Gebetsmarathon für Frieden

Der katholische Erzbischof von Juba im Südsudan hat die jüngsten gewaltsamen Zusammenstöße im Land verurteilt und im Vorfeld des Papstbesuches zu einem Gebetsmarathon aufgerufen.

Erzbischof Stephen Ameyu Martin verurteilte die wiederaufgeflammte Gewalt in Südsudan bei einer Benefizveranstaltung in Juba. Die jüngsten Konflikte seien „Werk des Teufels“ und spalteten die Gesellschaft des Südsudan entlang ethnischer und regionaler Grenzen, so der 58-jährige Kirchenmann.

Im Vorfeld des Papstbesuches im Südsudan Anfang Juli rief der Erzbischof von Juba zu Gebet für Frieden und Einheit auf: „In Vorbereitung auf das Kommen des Heiligen Vaters sollten wir einen Gebetsmarathon veranstalten.“ Gebet könne vor einer Zerstörung des Landes bewahren, das Hoffnung, Liebe und Glauben brauche.

Waffenruhe gebrochen

Aus dem Bundesstaat Ost-Äquatoria im Süden waren zuletzt Zusammenstöße vermeldet worden. Beteiligt waren Viehdiebe und Rinderhirten, mehrere Menschen starben. Auch aus anderen Landesteilen wurde über Gewalt berichtet. In der vergangenen Woche brachen zudem im Upper Nile-Bundesstaat im Norden erneut Kämpfe zwischen der südsudanesischen Armee und den bewaffneten Oppositionskräften aus, der „Sudan People's Liberation Movement-in-Opposition“ (SPLA-IO). Die Armee und die Oppositionelle unter Führung des ersten Vizepräsidenten des Landes, Riek Machar, beschuldigten sich gegenseitig, das Waffenstillstandsabkommen im Bezirk Upper Nile State verletzt zu haben.

Papst im Juli im Südsudan

Papst Franziskus besucht im Juli die südsudanesische Stadt Juba (5.-7. Juli), nachdem er sich zuvor in der Demokratischen Republik Kongo aufhält (2.-5. Juli). Es handelt sich um den ersten Besuch eines Papstes auf dem heutigen Gebiet des christlich geprägten Südsudan, der sich 2011 vom muslimisch geprägten Sudan abspaltete.

Der Südsudan versank nach der Loslösung vom Sudan in einem Bürgerkrieg, der 2013 bis 2018 dauerte. 2019 lud Papst Franziskus die verfeindeten politischen Führer des Landes zu einem Einkehrtag zu sich in den Vatikan. Dabei mahnte er den Präsidenten Salva Kiir und den Vizepräsidenten Riek Machar eindringlich zur Beibehaltung des brüchigen Friedens im Südsudan. Franziskus kniete vor ihnen nieder und küsste ihnen die Füße, um sein Anliegen zu unterstreichen. Die ungewöhnliche Geste fand international breite Beachtung.

(aciafrica/vatican news – pr)
 

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31. März 2022, 13:15