Südsudan: Bischof nach Attentat ins Amt eingeführt
Als er am Freitag Bischofsstab und Mitra entgegennahm und sein Amt als Diözesanbischof übernahm, brachen die Gläubigen in Jubel und Gesang aus. „Wir haben sehr lange auf diesen Tag gewartet", sagte der Papstbotschafter für Kenia und Südsudan, Erzbischof Hubertus van Megen, der für die Feier nach Rumbek gereist war, dem lokalen Radiosender „Good News". Zugleich drückte er das „besondere Interesse" des Papstes an Carlassares Einführung aus. Bei einem Treffen vorige Woche im Vatikan hatte Franziskus dem neuen Bischof Mut für die Aufgabe zugesprochen.
Im April 2021 wurde Carlassare Opfer eines Attentats, bei dem ihm die Täter in beide Beine schossen. „Es war kein Mordversuch; der Angriff hatte eher zum Ziel, mich davonzujagen", sagte der Italiener kürzlich im Interview der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Für die Zukunft zeigte er sich zuversichtlich: „Ich habe gelernt, dass ein guter Hirte seine Herde nicht verlässt, wenn Gefahr droht. Wir brauchen eine Kirche, die gemeinsame Sache mit den Armen macht und mit den Opfern einer gewaltvollen Gesellschaft."
2011 erlangte der Südsudan seine staatliche Unabhängigkeit vom Sudan. Zwei Jahre später brach ein ethnisch motivierter Bürgerkrieg zwischen Präsident Salva Kiir und dessen Vize Riek Machar aus. Mehr als 400.000 Südsudanesen verloren in den darauffolgenden Jahren ihr Leben; etwa 2,3 Millionen flohen ins Ausland. Im Juli wird Papst Franziskus den Südsudan besuchen, allerdings nur die Hauptstadt Juba.
(kap – gs)
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