Der Missionar Christian Carlassare (links) mit Gläubigen in Rumbek, Aufnahme vor dem Anschlag Der Missionar Christian Carlassare (links) mit Gläubigen in Rumbek, Aufnahme vor dem Anschlag 

Südsudan: Carlassare bald Bischof von Rumbek

Ein Jahr nach dem Attentat auf den designierten katholischen Bischof von Rumbek kann Christian Carlassare endlich geweiht werden. Die Bischofsweihe findet am 25. März statt. Ein paar Wochen später kommt Papst Franziskus in das Land.

Nach Beratungen mit dem Nuntus in Kenia und Südsudan und dem designierten Bischof selbst habe man den Termin auf das Fest Verkündigung des Herrn gelegt, teilte der Apostolischer Administrator der Diözese Rumbek, Mathew Remijio, mit.

Papst kommt

Der Vatikan teilte zudem an diesem Donnerstag mit, dass der Papst im Rahmen einer Afrikareise im kommenden Juli den Südsudan und die Demokratische Republik Kongo besuchen wird.

Der italienische Comboni-Missionar Christian Carlassare war von Papst Franziskus im März vergangenen Jahres zum Bischof der südsudanesischen Diözese Rumbek berufen worden. Ursprünglich hätte er am 23. Mai 2021 als Bischof die Leitung der Diözese Rumbek übernehmen sollen. Doch Ende April hatten Bewaffnete ihn im Schlaf überrascht und ihm mehrere Kugeln in beide Beine geschossen. Carlassare wurde daraufhin in einem Krankenhaus behandelt und war zwischenzeitlich wieder in Italien.

Möglicher Grund für den Anschlag

Zehn Monate nach dem Mordversuch an dem designierten Bischof von Rumbek waren im Februar neue Details über Hintergründe des Anschlages bekannt geworden. Auslöser für das Attentat auf den italienischen Priester Christian Carlassare dürfte ein langer Streit um das Bischofsamt von Rumbek gewesen sein, berichtete das katholische Portal ACI Africa. Einer der Tatverdächtigen habe selbst seit Jahren Ambitionen auf das kirchliche Amt gehabt. Der betreffende Priester habe 2011 in der Diözese „Jugendliche mobilisiert" mit dem Ziel, neuer Bischof zu werden, sagte ein Zeuge aus. Fünf Jahre danach habe der Geistliche erneut in einem Brief an den Papst seine Ambitionen auf das Amt geäußert. Im Nachgang des Attentats waren zunächst 24 Personen verhaftetet worden, darunter auch mehrere Priester und Mitarbeiter des Bistums.

Italiener wirkt seit 2005 im Südsudan

Carlassare stammt aus Schio im italienischen Bistum Padua und wirkt seit 2005 im Südsudan, wo er sich hauptsächlich um Jugendseelsorge kümmerte sowie als geistlicher Begleiter von Priesteramtskandidaten. Im Juni 2020 war er Generalvikar der Diözese Malakal geworden.

(cisa/vatican news – pr)

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

03. März 2022, 12:25