Suche

Ukrainischer Soldat hält Wache in Kiew Ukrainischer Soldat hält Wache in Kiew 

Kiewer Großerzbischof dankt dem Papst für erneuten Appell

Der Kiewer Großerzbischof hat Papst Franziskus für seine klaren Worte während des Mittagsgebetes an diesem Sonntag gedankt. In seiner täglichen Videobotschaft betonte Swjatoslaw Schewtschuk, dass zahlreiche Solidaritätsbekundungen aus der ganzen Welt bei ihm eingingen.

„Heute ist der 12. Tag des Krieges. Heute ist der 7. März 2022“, beginnt die Videobotschaft des Erzbischofs der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche. Und weiter: „Heute möchte ich dem Heiligen Vater Franziskus mein Dank aussprechen, denn gestern beim ,Angelusgebet‘ verurteilte er den Krieg gegen die Ukraine scharf und eindeutig. Er sagte klar und deutlich, dass es sich nicht um eine militärische Operation, sondern um Krieg handelt. Der Krieg richtet sich in erster Linie gegen friedliche Menschen, gegen die Zivilbevölkerung.“

„Er sagte klar und deutlich, dass es sich nicht um eine militärische Operation, sondern um Krieg handelt“

Nach Angaben der Vereinten Nationen seien am zwölften Tag des Krieges bereits 1,5 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine geflohen, erinnert Schewtschuk, der erneut dem ukrainischen Volk und dessen Armee seinen Dank aussprach. Danken wolle er aber auch für die zahlreichen internationalen Solidaritätsbekundungen, betonte er in seinem Video. Insbesondere wandte er sich dabei an die polnischen Nachbarn: „Heute möchte ich dem polnischen Volk, dem polnischen Episkopat und dem polnischen Staat meinen herzlichen Dank aussprechen, denn sie haben bereits etwa eine Million Flüchtlinge in ihre Arme geschlossen, in ihre Häuser aufgenommen, und sie versuchen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diesen Menschen die notwendige Hilfe zukommen zu lassen. Möge Gott Sie hundertfach belohnen.“

Dank an die Polen

Die Ukraine kämpfe zur Zeit hart, auch in den Vorstädten von Kiew fänden aktuell heftige Kämpfe statt, berichtet der Großerzbischof. „Zu einem solch großen und schrecklichen Schlachtfeld wurden drei Städte, die buchstäblich nur ein paar Dutzend Kilometer vom Zentrum Kiews entfernt liegen: Irpin, Hostomel und Butscha.“

Der Bürgermeister von Hostomel sei getötet worden, als er gerade Lebensmittel und Medikamente an die Bedürftigen verteilte, der von Butscha sei dabei verwundet worden, so Schewtschuk, der allen staatlichen Stellen für ihren Einsatz für die Sicherheit der Bevölkerung dankte. „Leider sind alle Bemühungen grüne Korridore und die Möglichkeit der Evakuierung von Menschen aus den am stärksten von Beschuss und Bombardierung betroffenen Städten nicht eingetreten, erfolglos geblieben,“ klagt der Geistliche, der erneut an die Weltgemeinschaft appellierte, eine Flugverbotszone über der Ukraine durchzusetzen: „Denn es sind die russischen Raketen, die heute Zivilisten in unserem Land töten.“

„Es sind die russischen Raketen, die heute Zivilisten in unserem Land töten“

An diesem Montag beginnt die Fastenzeit für die Christen, die nach dem Julianischen Kalender leben – ein Großteil der Gläubigen in der Ukraine, analog zum katholischen Aschermittwoch: „Heute beten wir, fasten und tun gute Taten,“ so Schewtschuk, der daran erinnerte, dass die „Caritas Ukraine“ alles tue, „um die Grundversorgung dort zu bringen, wo es heute am meisten gebraucht wird“. Er schloss seine Videobotschaft mit dem üblichen Segen.

(vatican news - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

07. März 2022, 14:37