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Proteste in Mandalay Proteste in Mandalay 

Myanmar: Soldaten überfielen Kathedrale in Mandalay

Die Kathedrale in Mandalay, der zweitgrößten Stadt Myanmars, ist am Wochenende von Soldaten beschlagnahmt worden. Die Junta hatte den Befehl dazu gegeben und behauptet, sie hätten Hinweise auf versteckte Waffen erhalten. Sie verließen das Gebäude ohne etwas zu finden, berichtet Ucanews.

Katholische Geistliche und Institutionen sind trotz Aufrufen aus der ganzen Welt, den Konflikt und die Unterdrückung zu beenden, weiterhin die Hauptziele der Militärjunta in Myanmar. Fast 100 Soldaten stürmten am Freitag das Gelände der „Sacred Heart Cathedral“ in Mandalay und drangen gewaltsam in die Kathedrale, das Haus des Erzbischofs, die Residenz des Pfarrers und das Kleruszentrum ein. Erzbischof Marco Tin Win, einige Priester und Mitarbeiter waren während der Razzia anwesend, aber alle waren in Sicherheit und keiner wurde festgenommen, heißt aus Kirchenkreisen.

Soldaten trafen demnach gegen 14.30 Uhr ein. Einige standen vor dem Gelände der Kathedrale der zweitgrößten Stadt in Myanmar, während andere mit Waffen alle Gebäude innerhalb des Geländes durchsuchten. „Sie behaupteten, einen Tipp erhalten zu haben, dass im hier Waffen versteckt sind“, enthüllte eine der Quellen gegenüber Uca News. Die Soldaten gingen nach fast drei Stunden, da sie keine Waffen fanden.

Die Nachricht von dem Militärangriff verbreitete sich schnell unter der örtlichen katholischen Gemeinde in den fünf Pfarreien der Stadt und löste große Besorgnis aus. Der Erzbischof von Mandalay ist der einzige katholische Führer, der die pro-demokratischen Demonstranten offen moralisch unterstützte, indem er im vergangenen Februar vor dem Haus des Klerus in Mandalay auf die Straße ging.

Einstündige Anbetung für Frieden

„Wir waren erleichtert, dass niemand verletzt oder festgenommen wurde und wir unsere Gottesdienste wieder aufnehmen konnten“, sagte ein Gemeindemitglied, das sich nach dem Abzug der Soldaten am Abend dem Kreuzweg anschloss. Erzbischof Tin Win hat die Samstagabende für eine einstündige Anbetung und die ersten Sonntage jedes Monats für die Eucharistiefeier bestimmt, um Frieden in der von Konflikten zerrissenen Nation zu suchen.

Katholiken sind eine Minderheit in Mandalay, einer vorwiegend buddhistischen Stadt, die weitgehend frei von dem anhaltenden Konflikt zwischen dem Militär und den Verteidigungskräften der lokalen Bevölkerung geblieben ist.

Drei katholische Dörfer in der Region Sagaing, die der Erzdiözese Mandalay unterstehen, wurden jedoch von militärischen Angriffen und Überfällen schwer getroffen, wobei vier Menschen getötet und Tausende aus ihren Häusern vertrieben wurden. Der jüngste Angriff auf eine Kathedrale erfolgte nach Angriffen auf Kirchen, die katholischen, baptistischen und anderen Konfessionen in den christlichen Hochburgen der Bundesstaaten Chin und Kayah angehören. Priester und Pastoren wurden festgenommen, während viele unbewaffnete Zivilisten, darunter auch Christen, getötet wurden.

Junta-Truppen überfielen im vergangenen November auch die Christ-König-Kathedrale in der Diözese Loikaw und nahmen 18 örtliche Mitarbeiter des Gesundheitswesens fest. Die Herz-Jesu-Kathedrale in der benachbarten Diözese Pekhon im Bundesstaat Shan wurde dreimal mit Artilleriebeschuss angegriffen. Die Diözesen Hakha, Kalay, Loikaw und Pekhon von den 16 Diözesen in der von Konflikten zerrissenen Nation wurden nach dem Militärputsch im vergangenen Februar schwer getroffen, der Straßendemonstrationen und wachsenden Widerstand neu entstandener Milizen auslöste.

(ucan – mg)

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11. April 2022, 11:58