Aufgrund von Konflikten sind schon heute viele Menschen auf Lebensmittelnothilfe angewiesen - diese Situation wird sich aufgrund der steigenden Preise noch verschlimmern, warnt UNICEF. Aufgrund von Konflikten sind schon heute viele Menschen auf Lebensmittelnothilfe angewiesen - diese Situation wird sich aufgrund der steigenden Preise noch verschlimmern, warnt UNICEF. 

Nahost/Afrika: Millionen von Kinder infolge des Ukraine-Krieges von Hunger bedroht

Sechs Wochen nach Beginn des Krieges in der Ukraine verschlechtert sich die bereits prekäre Ernährungslage von Kindern im Nahen Osten und in Nordafrika weiter. Millionen von Kindern seien deshalb von Unterernährung bedroht, warnt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF in einer Aussendung.

Die durch den Konflikt verursachte Unterbrechung der Importe führt zu einer Verknappung von Lebensmitteln, während die Preise für lebenswichtige Güter wie Weizen, Speiseöl und Kraftstoff stark gestiegen sind. Diese Entwicklung werde „schwerwiegende Auswirkungen“ auf Kinder in ärmeren Ländern haben, insbesondere in Ägypten, Libanon, Libyen, Sudan, Syrien und Jemen, warnt UNICEF. Bereits vor der Ukraine-Krise galten einige dieser Länder aus verschiedenen Gründen als vom Hunger bedroht.

Zuspitzung der Notlage

Die Auswirkungen des anhaltenden Krieges in der Ukraine verschärften nun nochmals die negativen Folgen der zwei Jahre andauernden COVID-19-Pandemie auf Wirtschaft, Beschäftigung und Armut in der Region des Nahen Ostens und Nordafrikas, wo mehr als 90 Prozent der Lebensmittel importiert werden, betont das Hilfswerk. Nach Angaben des WFP stiegen die Preise für Speiseöl im Jemen um 36 Prozent; in Syrien um 39 Prozent. Die Preise für Weizenmehl stiegen im Libanon um 47 Prozent, in Libyen um 15 Prozent und in Palästina um 14 Prozent.

„Die Zahl der unterernährten Kinder wird dramatisch ansteigen“

„Angesichts der anhaltenden Konflikte, der politischen Instabilität, der COVID-19-Pandemie und des Krieges in der Ukraine erlebt die Region einen nie dagewesenen Anstieg der Lebensmittelpreise bei gleichzeitig geringer Kaufkraft. Die Zahl der unterernährten Kinder wird dramatisch ansteigen", sagte Adele Khodr, UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika.

UNICEF-Hilfen

UNICEF arbeitet mit Partnern daran, die lebensrettende Behandlung von Kindern, die an schwerer akuter Unterernährung leiden, sowie die Frühdiagnose bei Kindern unter fünf Jahren bereitzustellen und auszuweiten. Gleichzeitig werden präventive Ernährungsdienste angeboten, darunter Mikronährstoffergänzungen, Wachstumsüberwachung und -beratung sowie Unterstützung beim Stillen und altersgerechter Beikost. Dadurch konnten allein im vergangenen Jahr fast 3,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren mit Mikronährstoffzusätzen versorgt werden. Wie UNICEF weiter mitteilt, wurden mehr als elf Millionen Kinder auf akute Unterernährung untersucht, fast 650.000 Kinder mit schwerer akuter Unterernährung behandelt und mehr als sechs Millionen Frauen und Betreuer über die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern beraten.

(pm - cs)

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08. April 2022, 11:36