Radio-Akademie: Iñigo – eine Spurensuche (3)
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Der entscheidende Moment im Leben Iñigos war der 20. Mai 1521: Da zerschmetterte eine Kanonenkugel während der Belagerung von Pamplona sein Bein. Der Genesungsprozess wurde lang und zäh, vor allem aber machte er eine Art Bekehrung durch. Der Ritter beschloss, sich künftig ganz in den Dienst Gottes zu stellen.
Ein hehrer Beschluss. Aber der Baske merkte bald, dass das gar nicht so leicht ins Werk zu setzen war. Eine Irrfahrt durch Spanien begann, den Abenteuern des Don Quichotte nicht ganz unähnlich.
Ein (künftiger) Heiliger zwischen Verstörung und Trost
„In diesen Tagen kam ihm ein heftiger Gedanke, der ihm zusetzte“, erzählt Ignatius im Rückblick in seinem „Bericht des Pilgers“, in dem er in der dritten Person von sich erzählt. „Er stellte ihm die Schwierigkeit seines Lebens vor Augen, als sagte man ihm innen in seiner Seele: Und wie wirst du dieses Leben siebzig Jahre aushalten, die du zu leben hast? … Und bald begann er, große Verschiedenheiten in seiner Seele zu haben. Er fand sich die einen Male so mürrisch, dass er weder Geschmack am Beten noch am Messehören noch an irgendeinem anderen Gebet fand, das er hielt. Und andere Male kam es ihm so sehr im Gegensatz dazu und so plötzlich, dass es schien, die Traurigkeit und Trostlosigkeit sei von ihm genommen…“
Selbstmordgedanken eines Gottsuchers
Kaum einer weiß, dass der spätere Gründer des Jesuitenordens in seinen elf Monaten Aufenthalt in der katalanischen Kleinstadt Manresa sogar von Selbstmordgedanken geplagt war. „Als er in diesen Gedanken war, kamen ihm oft Versuchungen mit großem Ansturm, sich durch ein großes Loch zu stürzen, das diese seine Zelle hatte“, erzählt er selbst. „Es war neben der Stelle, wo er das Gebet hielt. Doch da er erkannte, dass es Sünde war, sich zu töten, schrie er: Herr, ich werde nichts tun, was dir entgegen ist!“
Parallelen zu Martin Luther?
Wir besuchen die Schauplätze des Aufenthalts von Ignatius in Manresa und sprechen mit Jesuiten über seine wacklige spirituelle Lernkurve. Einer unserer Gesprächspartner ist der deutsche Jesuit Gunnar Bauer – der sogar Parallelen zwischen Ignatius und seinem Zeitgenossen Martin Luther zieht. Eine spannende Recherche...
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Der Jesuitenorden erinnert derzeit mit einem Jubeljahr an die Bekehrung des Ignatius vor 500 Jahren. In diesem Zusammenhang steht unsere Radio-Akademie.
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(radio vatikan)
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