Indonesien: Ordensleute wollen Korruption bekämpfen
Wie die vatikanische Nachrichtenagentur Fides an diesem Mittwoch berichtet, hätten die Ordensleute festgehalten, dass „das geweihte Leben in Indonesien in den kommenden Jahren einen Beitrag zum Zeugnis, zur Gewissensbildung und zur Bekämpfung der Korruption leisten“ sollten. Sie täten dies, indem sie in ihrer täglichen Mission „Werte und Praktiken der Integrität und Transparenz auf allen Ebenen“ fördern wollen.
Sr. Rosalia Prime Hatmani war eine der teilnehmenden Ordensschwestern. Sie gehört dem Institut der Franziskanerinnen von der Buße und der christlichen Liebe (OSF) an. Die Ordensfrau sagte gegenüber Fides, dass die Initiative eines solchen Seminars für junge Schwestern ein entscheidender Schritt sei, um sie von ihrer ersten Ausbildung an zu motivieren, diese grundlegenden Werte des Ordenslebens zu verstehen und zu leben. Es gehe um Zuverlässigkeit, Authentizität und persönliche Integrität. „Ein solcher Geist gehört zu den franziskanischen Grundwerten“, so Schwester Rosalia gegenüber Fides.
Schwester Lea aus Nordsumatra, die vor Kurzem in einem Orden beigetreten ist und deren Nachnamen Fides nicht angegeben hat, hatte drei Jahre lang als Wanderarbeiterin in Malaysia gelebt. Sie teilte einen Korruptionsfall, den sie persönlich erlebte: „Um alle Reisedokumente zu erhalten, die ich brauchte, um meinen Antrag auf Arbeit im Ausland auszufüllen, wurde ich aufgefordert, viel zusätzliches Geld für Pässe und andere Reisedokumente zu bezahlen.“ Eine solche Erpressung könnte vermieden werden, wenn Selbstdisziplin auf persönlicher Ebene gelebt würde, stellt sie fest. Eine weitere Teilnehmerin des Seminars, Schwester Vincentine OSF, erkannte an, dass eine solche Schulung des persönlichen Bewusstseins für die Grundwerte der Integrität in der indonesischen Gesellschaft als Ganzes von entscheidender Bedeutung sei.
Eine Stiftung entsandte fünf Experten
„Wir danken auch der Bhumiksara-Stiftung in Jakarta, die dazu beigetragen hat, dass diese Schulung zur persönlichen Integrität in unserer Ordensgemeinschaft in Semarang stattfinden konnte“, sagte Schwester Vincentine (Familiennamen nicht bekannt). Die Stiftung entsandte fünf Experten: einen Jesuitenpater, einen Arzt, einen professionellen Motivator und Ausbilder, einen Psychologen und seinen Direktor, allesamt Fachleute mit praktischer Erfahrung, die nicht nur die Theorie und Praxis dieser Werte vorstellten, sondern auch ihre Erfahrungen weitergaben, erklärte Bhumiksara-Direktor Royani Lim.
Die Bhumiksara-Stiftung (Yayasan Bhumiksara, YB) ist eine katholische Wohltätigkeitsorganisation. Sie steht nach eigenen Angaben im Dienste der Kirche und des Landes, fördert Talente, die künftige Führungspersönlichkeiten werden könnten und die in der Lage seien, ihren christlichen Glauben zu pflegen und sich gleichzeitig für die Entwicklung der indonesischen Gesellschaft und Nation inmitten von Herausforderungen und Schwierigkeiten einzusetzen.
In der indonesischen katholischen Kirche wurden in den vergangenen Monaten im Rahmen der Ausbildung von Ordensleuten und Mitglieder der Institute für das geweihte Leben nach und nach Initiativen ergriffen, die sich mit dem in Indonesien sehr verbreiteten Problem der Korruption befassen. In dem Land seien zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten wegen Korruption verhaftet worden, hält Fides fest. Laut dem Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 2021 der Nichtregierungsorganisation „Transparency International“ liege das Land mit einem Index von 38 auf Platz 96 von 180 Ländern.
(fides - mg)
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