Kolumbien: Regierung und Kirche planen neue Friedensgespräche
Dies bestätigte der Verantwortlichen der kolumbianischen Bischofskonferenz (CEC) für die Beziehungen zum Staat, Héctor Fabio Henao, gegenüber der Agentur Sir. Die Entscheidung für neue Gespräche ist am Wochenende gefallen. Als es Gespräche zwischen dem designierten Außenminister Álvaro Leyva Durán und der CEC-Führung, allen voran mit dem Präsidenten Luis José Rueda, Erzbischof von Bogotá, gegeben hatte.
So werde sich die Regierung gemeinsam mit der Kirche um die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den ELN Gruppen bemühen und dabei auch Verhandlungen mit anderen bewaffneten Gruppen aufnehmen. „Ich kann bestätigen, dass der Verhandlungstisch mit ELN wieder aktiviert wird. Es wird auch einen Dialog mit anderen Gruppen geben, aber mit einer anderen Methode und in einem anderen rechtlichen Rahmen", so Henao in seiner Stellungnahme.
Dabei können nach Henao die Verhandlungen nur gelingen, wenn alle gemeinsam arbeiten. Nur mit alle Beteiligten am Verhandlungstisch könne „ein Ausweg angesichts der ernsten Situation, die das Land mit so vielen humanitären Auswirkungen auf die Bevölkerung erlebt“ gefunden werden, so Henao.
Hintergrund
In Kolumbien gibt es zahlreiche bewaffnete Gruppierungen, wie etwa die ELN, die das Land mit Gewalt überziehen, um ihre Ziele zu erreichen. Die nun geplante Wiederaufnahme der Friedensgespräche ist ein weiterer Versuch in einer Reihe von Verhandlungen. So hatte es etwa 2017 einen Anlauf zu Verhandlungen der ELN mit der Regierung gegeben; doch der jetzt aus dem Amt scheidende Präsident Ivan Duque brach die Gespräche nach einem ELN-Attentat 2019 ab.
Auch Papst Franziskus hatte schon 2017 bei seinem Besuch in den Südamerikanischen Land, mit den Worten „Versöhnung ist möglich!“ versucht, die verschiedenen Parteien zu Verhandlungen zu bewegen. Seine Worte und die damit verbundene Hoffnung auf Frieden klingen bis heute im kolumbianischen Volk und in der örtlichen Kirche nach.
(sir – schw)
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