Thailand: Dialog und Friedensarbeit als Auftrag an Asiens Kirche
Der sri-lankische Priester und Missionswissenschaftler Indunil Janakaratne Kodithuwakku Kankanamalage äußerte sich bei der laufenden Generalversammlung der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC), die in der thailändischen Hauptstadt noch bis Monatsende läuft – Anlass ist das 50-jährige Bestehen der FABC.
Asiatische Identität und Dialog pflegen
Der asiatische Kontinent zeichne sich durch große Vielfalt aus, machte der Sekretär des vatikanischen Dialog-Dikasteriums deutlich. Indunil Janakaratne Kodithuwakku Kankanamalage ermutigte die Kirchenvertreter, die asiatische Identität der Ortskirchen zu betonen und zugleich Dialog und Versöhnung zu kultivieren. Diese Elemente könnten die Säulen einer geeinten Kirche in Asien sein, so der sri-lankische Missionswissenschaftler.
Ähnlich hatte sich Papst Franziskus in seiner Videobotschaft an Asiens Bischöfe geäußert. „Geht voran, lasst die Laien ihre Taufe, ihre Rolle als Laien annehmen und respektiert die Einzigartigkeit jeder Kirche“, sagte er in dem zum Start der Sitzungen veröffentlichten Kurzvideo. Die Universalkirche sei keine Einheitskirche, sondern respektiere die Einzigartigkeit jeder Kirche, so Franziskus.
Flüchtlingskrise und Klimawandel
Die Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen nutzt die Jubiläums-Sitzung in Bangkok dafür, Bilanz zu ziehen und gemeinsam die neuen Herausforderungen zu identifizieren. Mehr als 150 Bischöfe aus insgesamt 29 asiatischen Ländern und Dutzende Gäste und Experten, auch aus dem Vatikan, nehmen teil.
Kardinal Charles Maung Bo aus Myanmar, der Präsident der Generalversammlung der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC), identifizierte Friedensarbeit als wesentlichen Auftrag für Asiens Kirchen. „Lassen Sie uns die Herausforderung annehmen, dass das Schaffen von Frieden die neue Evangelisierung ist“, appellierte der Erzbischof von Rangun bei der Konferenz in Bangkok.
Asiens Kirchen sollten „Dialog initiieren“, „für Gleichheit eintreten“ und „der Macht mit leeren Händen entgegentreten“, um „für den Frieden zu kämpfen“, so der Kardinal, ohne sich auf ein bestimmtes Land zu beziehen. In Kardinal Bos Heimatland Myanmar findet seit einem Militärputsch vom Februar 2021 eine gewaltsame Unterdrückung der Demokratiebewegung statt; wegen ihrer Solidarisierung mit der Demokratiebewgeung stehen dabei auch Priester und Ordensleute im Visier.
Friedensarbeit als „neue Evangelisierung“
Kardinal Bo hatte zuletzt zu einer Neubestimmung der kirchlichen Rolle und ihrer Aktionsfelder angesichts großer Umwälzungen wie Verarmung, Flucht, Kriegen, Pandemie- und Klimawandelfolgen in Asien aufgerufen. Die Ortskirchen hielten großes Potential bereit, das nach Bos Ansicht kanalisiert werden müsse.
Die Versammlung der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) steht unter dem Motto „Der gemeinsame Weg der asiatischen Völker: und sie zogen auf einem anderen Weg heim in ihr Land" (vgl. Mt 2,12); sie endet am 30. Oktober mit einem Schlussgottesdienst, den Kurienkardinal Luis Antonio Tagle in der Kathedrale der thailändischen Hauptstadt feiern wird.
(ucanews/vatican news – pr)
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