Indonesien nach dem Stadion-Drama
Bischof Henricus Pidyarto Gunawan von Malang drückte das Beileid der katholischen Kirche aus und erklärte, er vertraue die Familien „dem barmherzigen Gott an“. Die Laienkommission der indonesischen Bischofskonferenz forderte derweil die Behörden auf, „eine umfassende Untersuchung durchzuführen und die Täter vor Gericht zu stellen“.
Der Diözesanpriester Tedjo Soekarno aus Malang äußerte gegenüber der vatikanischen Nachrichtenagentur fides, die Kirche arbeite ständig an der Förderung des interreligiösen Dialogs in Ostjava mit verschiedenen ethnischen und religiösen Gemeinschaften. „Angesichts der Feindseligkeit, die bei dieser Tragödie sichtbar geworden ist, wird uns klar, dass wir noch stärker an der Schaffung von Harmonie auf allen Ebenen der Gesellschaft arbeiten müssen“, so der Priester.
Beten reicht nicht...
Ein weiterer Priester aus Malang, Eko Aldianto, zeigte sich gleichfalls „sprachlos angesichts einer solch absurden Polarisierung“ wegen eines sportlichen Wettbewerbs. Es reiche nicht, für die betroffenen Familien zu beten: „Wir müssen auch darüber nachdenken, was zu tun ist, damit sportliche Wettkämpfe kein Anlass für Konflikte oder Gewalt werden!“
Fußballfans stürmten am Abend des 1. Oktober nach einem Fußballspiel im Stadion der Stadt das Spielfeld, nachdem ihre Mannschaft gegen den Erzrivalen 2:3 verloren hatte. Polizeibeamte versuchten, die Fans mit Tränengas zur Rückkehr auf die Tribüne zu bewegen. Es kam zu einer Massenpanik und einem Gedränge, bei dem 127 Menschen starben und 323 verletzt wurden. Der indonesische Präsident Joko Widodo ordnete eine Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen für Fußballspiele an.
(fides – sk)
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