Frankreich: Kardinals-Büste aus NS-Zeit beschmiert
Anarchistische Aufschriften wie „Weder Gott noch Herr“ haben demnach das Bronzebildnis des Kardinals unkenntlich gemacht. Erzbischof Guy de Kerimel erklärte, Salieges Bild zu entweihen bedeute, „seinen mutigen Einsatz zu leugnen“ und das „Andenken an die Juden von gestern und von heute zu entweihen.“ Auch Franck Touboul, der Regionalpräsident der jüdischen Einrichtungen in Frankreich, verurteilte den Akt des Vandalismus. Die Büste wird bereits gereinigt.
Symbol des Widerstands
Saliege war zur Zeit des Nationalsozialismus Erzbischof von Toulouse. Er gilt als Symbol des Widerstands gegen die Deportation von Juden unter deutscher Besatzung. Im Jahr 1942 hatte er die Deportationen in einem Hirtenbrief kritisiert und sie „unmenschlich“ und „eine massive Verletzung christlicher und französischer Werte“ genannt. Juden seien für Christen Brüder und Schwestern, wie alle anderen Menschen. Das Vichy-Regime hatte vergeblich versucht, zu verhindern, dass Saliege den Brief verliest. Der Text fand ein breites Echo.
(kna – fg)
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