Auch in New York protestieren die israelische und die jüdische Gemeinschaft gegen die geplante Justizreform Auch in New York protestieren die israelische und die jüdische Gemeinschaft gegen die geplante Justizreform  (AFP or licensors)

Israel: Auswirkung von Konflikten auf jüdische Diaspora

Pinchas Goldschmidt, Präsident der Rabbinerkonferenz, erklärte, Israels Innenpolitik nehme Juden in aller Welt in „Mithaftung“. Das berichtete die Nachrichtenagentur „Kathpress“ am Donnerstag, 30. März. Er sorge sich außerdem vor weiteren Eskalationen.

Die derzeitigen Konflikte in Israel hätten auch Auswirkungen auf Juden, die nicht im Land leben, erklärt Oberrabbiner Goldschmidt. „Wir erleben, wie Juden in aller Welt für Vorgänge in Israel in Mithaftung genommen und wie Menschen gezwungen werden, für die eine oder andere Seite Position zu beziehen.“

Das sei zwar nichts Neues, und verantwortliche israelische Politiker seien sich dessen in der Vergangenheit immer bewusst gewesen. Mittlerweile beschleiche ihn allerdings das Gefühl, dass die Politiker so auf die Innenpolitik fokussiert sind, dass sie „im Eifer des Gefechts nicht mehr wahrnehmen, was anderswo geschieht.“

Situation nicht weiter eskalieren lassen

Nicht nur wegen der Zersplitterung der israelischen Gesellschaft, sondern auch deswegen „sollten alle Seiten darauf achten, die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen“, mahnt Goldschmidt. Er appellierte zu Achtsamkeit und Rücksichtnahme, auch gegenüber Juden in der Diaspora: „Juden in aller Welt fühlen sich verantwortlich für Israel. Das wird auch künftig so sein. Umgekehrt wünschen wir unseren Brüdern und Schwestern in Israel, dass sie Verantwortung für die Diaspora übernehmen.“

Der Staat Israel sei die Verwirklichung eines 2.000 Jahre alten Traums des jüdischen Volkes. Dafür hätten unzählige Menschen ihr Leben lassen müssen. „Ein jüdischer Staat kann nur ein pluralistischer, ein demokratischer sein, alles andere würde gar nicht zu diesem Volk passen.“ Alle Protagonisten sollten jetzt vom "Abgrund" zurücktreten und nach tragfähigen Lösungen suchen, fordert der Oberrabbiner. Dies müsse auf einer gemeinsamen Basis von Gerechtigkeit und Verantwortung geschehen.

(kap – fg)

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30. März 2023, 15:03