Malawi: „Mehr Schutz für Albinos“
„Wir sehen keine echten Anstrengungen, die Rechte dieser Menschen zu fördern und zu schützen“, so CCJP-Koordinator Boniface Chibwana laut dem Pressedienst der Vereinigung ostafrikanischer Bischofskonferenzen von diesem Samstag. Die Menschen hätten weiterhin mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen, betonte die Kommission in der Hauptstadt Lilongwe.
Albinismus ist die Bezeichnung für eine Gruppe angeborener Stoffwechselerkrankungen, die zu einer Störung der Melaninbildung führen. Ohne dieses dunkle Pigment bleiben Haut und Haare hell und sind empfindlicher gegen Sonne.
Verfolgt und ausgegrenzt
Betroffene werden in dem südafrikanischen Land wegen ihrer weißen Hautfarbe oft verfolgt und ausgegrenzt. Der Aberglaube schreibt ihnen magische Kräfte zu; am Schwarzmarkt werden ihre Körperteile hochpreisig gehandelt. Doch auch im Alltag stoßen Menschen mit Albinismus auf Probleme, wie Aktivisten jetzt bei einer Konferenz in Lilongwe betonten. So führe die Angst vor Verfolgung zu einer hohen Zahl an Schulabbrüchen.
Malawis Regierung will Betroffene mit einem „Nationalen Aktionsplan“ schützen. Dieser weist laut CCJP jedoch „etliche Lücken“ auf. Vor allem im Bildungs- und Gesundheitsbereich gebe es Verbesserungsbedarf. Darüber hinaus kritisiert die katholische Kommission die Regierung für fehlende Transparenz.
„Keine handfeste Antwort“
Seit längerem fordere man, die Untersuchungsergebnisse von Ermittlungen zum illegalen Handel mit Körperteilen zu veröffentlichen. „Doch es gibt keine handfeste Antwort“, so Chibwana. Dabei könnten diese Ergebnisse „Hinweis darauf geben, was wirklich hinter den anhaltenden Angriffen auf Menschen mit Albinismus steckt“.
(kna – sk)
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