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Ordensfrau in Indien Ordensfrau in Indien  (REUTERS)

Indien: Ordensfrau bringt Hindu-Extremisten vor Gericht

Grund für die Anklage ist ein im Internet verbreitetes Video, in dem ein Redner auf einer Kundgebung der Vishwa Hindu Parishad (VHP), einer rechtsgerichteten Hindu-Organisation, Hass gegen Christen schürte und den Papst sowie die Schwestern eines Klosters offen beleidigte.

Nachdem die Behörden nicht reagiert hatten, reichte Schwester Manjula Tuscano, die auch Anwältin ist, eine Petition beim Obersten Gerichtshof von Gujarat ein. Das Dokument könnte nächste Woche zur Anhörung kommen. Das berichtete die Nachrichtenagentur „Asia News“ am Dienstag. Der Redner in dem Video schimpft über den Papst als „Ehemann von Tausenden von Ordensfrauen auf der ganzen Welt“, die ihn bei ihrer Einweihungszeremonie akzeptieren müssten. Seiner Ansicht nach beruht das Leben in katholischen Ordensgemeinschaften also auf Ehebruch.

In ihrer Petition weist Sr. Tuscano von den Dominikanischen Missionsschwestern vom Rosenkranz darauf hin, die Tirade beziehe sich eindeutig auf die Schwestern des Klosters in dem Dorf und setze sie dem Hass der Anwesenden aus. „Das Video ist in den sozialen Medien und in der Öffentlichkeit im Umlauf“, heißt es in der Petition. Darin ist zu sehen, wie „die Person in ihrer Rede [...] mehrere abfällige und gemeine Bemerkungen macht, die sich speziell gegen Frauen richten, die Keuschheit der Schwestern verhöhnen und auf Seine Heiligkeit den Papst anspielen.“

Untätigkeit der Behörden spiegelt „Versagen des Staates“ wider

Die Beschwerde unterstreicht, dass die Aussagen darauf abzielten, die religiöse Harmonie im Staat zu untergraben. Die Untätigkeit der Behörden spiegle nur „das Versagen des Staates bei der Eindämmung antisozialer Elemente“ wider.

Am 17. März hatte bereits der Erzbischof Thomas Ignatius Macwan von Gandhinagar an den Ministerpräsidenten von Gujarat, Bhupendra Patel geschrieben. Dieser gehört der rechtskonservativen Indischen Volkspartei BJP an. Macwan forderte „sofortige und strenge“ Maßnahmen gegen den Sprecher. Eine Antwort der lokalen Regierung steht noch aus.

(asia news – fg)

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19. April 2023, 13:02