Australien: Priesterweihe für verheiratete Aborigines?
Der Vatikan werde die jahrhundertealte Kirchenvorschrift des Pflichtzölibats für Priester „sehr wahrscheinlich" ohnehin ändern, sagte der Erzbischof.
Er wisse nicht genau, wann oder in welcher Form, aber „die Frage wird sicherlich nicht verschwinden", zitierte „CathNews", das Nachrichtenportal von Australiens Bischofskonferenz, am Montag aus einem Interview Coleridges mit der Zeitung „The Australian".
Der westaustralische Senator Patrick Dodson, eine führende Persönlichkeit der Ureinwohner, sei der einzige Indigene in Australien, der jemals katholischer Priester geworden sei, und er habe das Priestertum nach kurzer Zeit wieder verlassen, so der Erzbischof. Er argumentierte, dass die katholische Kirche bereits verheiratete Geistliche habe, etwa solche, die ursprünglich anderen Kirchen angehörten.
Rückendeckung aus Aborigine-Bistum
Unterstützung erhielt Coleridge laut „The Australian" von Darwins Bischof Charles Gauci. Bei den Aborigines gelte es, die Kultur zu respektieren. Gauci verwies darauf, dass sich Papst Franziskus offen dafür gezeigt habe, in bestimmten Situationen verheiratete Männer zu weihen. Er selbst wäre offen für eine Diskussion dieser Angelegenheit, falls sie bei der anstehenden Weltbischofssynode im Vatikan auf den Tisch käme, so der Bischof. Rund 30 Prozent der Einwohner des Northern Territory mit seiner Hauptstadt Darwin sind Aborigines.
Die Amazonien-Synode 2019 sprach sich in ihrem Schlussdokument angesichts des Priestermangels in entlegenen Regionen für eine Priesterweihe von bewährten verheirateten Männern, sogenannten „viri probati", aus. Papst Franziskus griff dies in seinem nachsynodalen Schreiben aber nicht auf.
(kna – gs)
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