Indien: Kirchenführer begrüßen Freilassung auf Kaution
Swamy und fünfzehn weitere Angeklagte waren 2018 verhaftet worden. Die Behörden warfen ihnen vor, Verbindungen zu verbotenen maoistischen Rebellen zu unterhalten und ein Komplott zum Mord an Premierminister Narendra Modi und zum Sturz der gewählten Regierung ausgeheckt zu haben. Der Jesuit verstarb in der Haft.
Der Oberste Gerichtshof Indiens hat den Anwalt Arun Ferreira und den Gewerkschafter Vernon Gonsalves am 28. Juli gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Das teilte Pater Nicholas Barla, Sekretär der Kommission für Stammesangelegenheiten der indischen Bischofskonferenz, mit. Es werde, so erklärte er weiter, „die Moral der anderen Aktivisten stärken, die sich für die Rechte von Stammesangehörigen, Waldbewohnern und Dalits (ehemalige Unberührbare) einsetzen“. Ferreira und Gonsalves hatten einen früheren Beschluss des Obersten Gerichtshofs von Bombay angefochten, der ihnen im Dezember 2021 die Freilassung gegen Kaution verweigert hatte.
Hintergrund für das Vorgehen der Behörden gegen Pater Swamy und weitere Menschenrechtler war die Gewalt in Bhima Koregaon im westindischen Bundesstaat Maharashtra im Januar 2018. Ihnen wurde vorgeworfen, am 31. Dezember 2017 eine Versammlung finanziert zu haben, bei der führende Dalit-Führer aufrührerische Reden hielten und angeblich zu Gewalt gegen ihre Unterdrücker aus der oberen Kaste am nächsten Tag aufriefen. Am 1. Januar 1818 hat die britische Armee, deren indische Kontingente von der Dalit-Gemeinschaft geprägt wurden, die Schlacht von Koregaon gewonnen. Die Dalits betrachten dies als einen Triumph gegen die Ungerechtigkeiten, die von Angehörigen der oberen Kaste begangen wurden.
Beweise wurden auf dem Computer platziert
Der 84-jährige Pater Swamy, ein Aktivist für die Rechte der Stammesbevölkerung im östlichen Bundesstaat Jharkhand, starb am 5. Juli 2021 in Untersuchungshaft. Zuvor war ihm die Freilassung gegen Kaution verweigert worden, obwohl er an mehreren altersbedingten Krankheiten litt. „Arsenal Consulting“, ein in Massachusetts ansässiges Forensikunternehmen, hat die Vorwürfe gegen den Jesuiten eingehend untersucht. In einem Bericht kam das Unternehmen zu dem Schluss, dass die digitalen Beweise, die zur Verhaftung von Pater Swamy und anderen im Bhima-Koregaon-Fall verwendet wurden, auf der Festplatte ihres Computers „platziert“ worden seien.
„Dies ist ein bedeutender Schritt, auch wenn die Anordnung mit großer Verspätung kommt“, sagte Jesuitenpater Cedric Prakash, der den Bhima-Koregaon-Fall verfolgt hat, der Nachrichtenagentur ucanews. Der Oberste Gerichtshof müsse jetzt auch den übrigen Menschenrechtlern, die noch im Gefängnis sitzen, sofort Kaution gewähren, forderte er.
(ucan – sk)
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