USA: 9. Weltparlament der Religionen
Der katholische Erzbischof von Chicago, Kardinal Blase Cupich, appellierte in seiner Rede an das Weltparlament, gemeinsam „die Herausforderungen anzugehen, vor denen wir stehen, um Freiheit, Rechte und Würde für alle zu gewährleisten". Technologische Fortschritte ermöglichten es, „in Echtzeit mit Menschen in der Nachbarschaft zu sprechen, genauso wie mit denen auf der anderen Seite der Welt".
Der von Papst Franziskus zum Kardinal berufene Erzbischof warnte gleichzeitig vor dem Verlust des Dialogs zwischen verschiedenen Gruppen. Es sei einfacher denn je, „nur noch mit denen zu sprechen, die wir am sympathischsten finden", und selten oder nie denen zuzuhören, die anderer Meinung seien. Menschen könnten heute „leichter verteufelt und entmenschlicht werden", weil sie physisch nicht anwesend seien. Den Religionen komme die Aufgabe zu, für Gemeinsamkeit zu sorgen.
Einheit in der Vielfalt
Die Religionsvertreter unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung des Parlaments, die vor einem Aufstieg des Autoritarismus warnt und an die gemeinsame Verantwortung für das Klima und die Verteidigung der Menschenrechte appelliert. Der Sonderbotschafter der USA für Religionsfreiheit, Rashad Hussain, betonte in einem Interview am Rand der Konferenz: „Wir suchen nicht Uniformität, sondern Einheit in unseren Zielen." Religion müsse stets „eine Kraft des Guten" sein.
Der Präsident der Interfaith Alliance, Paul Raushenbush, sagte, eines der Ziele des Parlaments bei Gründung vor 130 Jahren habe darin bestanden, zu verhindern, dass Menschen einander töten, weil sie unterschiedliche Dinge glaubten. „Leider gibt es heute immer noch Leute, die einander deshalb umbringen wollen." Dies werde verstärkt durch die Gefahren autoritärer Politikmodelle, die sich oft auch aus religiösen Quellen speisten. „Das ist ein weltweites Phänomen."
(kna – md)
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