Protest von Christen gegen die Ausschreitungen in Faisalabad Protest von Christen gegen die Ausschreitungen in Faisalabad  (ANSA)

Faisalabad: Das christliche Leben kehrt zurück

Nach den Gewalttaten gegen Christen in Pakistan finden nun wieder regelmäßig Messen in den zerstörten Kirchen statt. Das berichtet Pater Khalid Mukhtar, katholischer Priester der Diözese Faisalabad. Langsam werden die verwüsteten christlichen Gebäude in der Stadt wiederaufgebaut.

Es werden stetig kleine Schritte in Richtung Normalität unternommen. Doch die Menschen seien immer noch traumatisiert, viele Kinder gingen noch nicht zur Schule, so Pater Mukhtar gegenüber der Nachrichtenagentur Fides. Die Betroffenen vor Ort hätten auch eine finanzielle Entschädigung erhalten, doch noch sei viel zu tun.

Nicht nur von christlicher, auch von muslimischer Seite wurden die Gewalttaten scharf kritisiert. So entschuldigte sich auch Abdul Kabir Azad, Imam der Königlichen Moschee in Lahore, im Namen aller Muslime in Pakistan für die Verbrechen.

Hintergrund

Am 16. August kam es in der Stadt Jaranwala zu Ausschreitungen gegen Christen, bei denen mehr als zwanzig Kirchen und viele Häuser von Christen angegriffen wurden. Die Polizei nahm über hundert Verdächtige fest, die Behörden verhängten ein Versammlungsverbot. Der Grund sei wohl gewesen, dass drei Christen Koranseiten vor das Haus von zwei anderen Christen warfen, um sie der Blasphemie zu beschuldigen. Dies sollte einen privaten Streit verschleiern. In Pakistan kann eine Person, die sich der Beleidigung des Islams schuldig macht, zu einer lebenslangen Haftstrafe oder sogar zum Tode verurteilt werden.

(fides - jo)

 

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07. September 2023, 14:28