Großbrand in Johannesburg: Bischöfe kritisieren „Slumlords"
Bei dem verheerenden Großbrand am Donnerstagmorgen waren Dutzende Menschen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. An die 50 Überlebenden mussten im Krankenhaus behandelt werden. Bei dem betroffenen Gebäude soll es sich um ein ehemaliges Schutzhaus für Frauen und Kinder handeln, das zuletzt von Obdachlosen und Migranten aus afrikanischen Ländern bewohnt wurde.
Präsident Cyril Ramaphosa nannte die Tragödie einen „Weckruf", die Wohnkrise in Südafrikas Wirtschaftshauptstadt anzupacken. Kritik übten die Bischöfe auch an seiner Regierung. „Arglistig" sei die Aussage von Präsidialministerin Khumbudzo Ntshavheni, die am Donnerstag „illegale Immigranten" für das Problem verantwortlich machte. „So eine kalte, unbarmherzige Antwort von einem ranghohen Regierungsvertreter ist zutiefst verstörend", schrieb Erzbischof Stephen Brislin in der Mitteilung der Bischofskonferenz.
Darüber hinaus wurde am Freitag auch Kritik gegen Südafrikas Ministerin für Soziale Entwicklung, Lindiwe Zulu, laut, nachdem sie das Erbe der Apartheid als Brandursache ausgemacht hatte. Die Rassentrennung endete 1994.
(kap/kna - sst)
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