Bangladesch: Advent unter den Bedürftigen

Mitten in der Stadt, inmitten des großstädtischen Chaos und inmitten der eifrigen täglichen Aktivitäten leben etwa zweitausend mittellose Katholiken in den um die Pfarrei herum verstreuten Slums, und diese Familien schlagen sich mit dem Leben von Tag zu Tag durch. Mit der Idee, eine Advents- und Weihnachtszeit zu leben, die der Solidarität und der Nähe zu den Ärmsten gewidmet ist, haben die Mitglieder der Bruderschaft vom Heiligen Rosenkranz der Gesellschaft des Heiligen Vinzenz von Paul (SVP) in der Gemeinde Tejgaon Gesten der Nähe zu diesen Familien gemacht.

In den letzten Tagen haben die Laienmitglieder der Bruderschaft bei ihren Besuchen in den Slums Geschenke wie Bargeld, Lebensmittel und Kleidung an 200 äußerst bedürftige Familien verteilt. Raton Gomes, einer der Empfänger, drückte seine Freude aus: „Heute habe ich eine Geldspende erhalten und werde Fleisch und Öl kaufen können. Ich werde das Weihnachtsfest mit meiner Familie genießen können, und wir sind denen, die uns helfen, sehr dankbar.“

Auf eigenen Sohn angewiesen

Gomes, ein 75-jähriger älterer Mann ohne staatliche Unterstützung, ist auf seinen Sohn angewiesen, der als Tagelöhner im Stadtteil Mogbazar von Dhaka arbeitet. „Manchmal gehe ich zur Pfarrei Tejgaon und bitte um Unterstützung für die Kosten von Medikamenten. Die Bruderschaft des heiligen Vinzenz von Paul ist immer sehr hilfsbereit und unterstützt uns“, fügt er hinzu.

Auch Arpa Rozario, 50, Witwe und Mutter von zwei Kindern, erzählt: „Jedes Mal, wenn ich Ferien habe, gerate ich in Schwierigkeiten, weil ich mich nicht so um meine Kinder kümmern und mit ihnen feiern kann, wie ich es gerne möchte. Ich erhielt ein Angebot der SVP und konnte meinen Töchtern neue Kleider kaufen. Ich danke Gott und segne diese Brüder, die uns helfen.“

Spenden in der Pfarrei gesammelt

Bruno Dias, Präsident der Bruderschaft von Tejgaon, erklärt, dass die SVP-Mitglieder in den letzten Wochen in der Pfarrei Spenden gesammelt haben: „Es gab großzügige Spender, so dass die Bedürftigen, vor allem ältere Menschen, Behinderte, Witwen und Arbeitslose, unterstützt werden konnten. In der Stadt Dhaka, in der die Armut weit verbreitet ist, kommen unzählige Menschen zu uns und bitten um Hilfe, und wir versuchen, den Schwächsten Vorrang zu geben“, erklärt er.

Angesichts der prekären Lebensbedingungen dieser Menschen unterstreicht Dias den Auftrag der Gesellschaft des Heiligen Vinzenz von Paul: Glaube und Nächstenliebe zu vereinen, denn „Glaube ohne Werke ist tot“, sagt er. „Auf dem Weg, das spirituelle Leben ihrer Mitglieder zu entwickeln, möchte die Bruderschaft Christus durch brüderliche Liebe bezeugen, sich mit Situationen auseinandersetzen, die Leid und Armut verursachen, und dem Nächsten ohne jegliche Diskriminierung aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit oder Religion dienen“, erklärt er abschließend.

(fides – mg)