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Huthi-Kämpfer in der Provinz Hodeidah Huthi-Kämpfer in der Provinz Hodeidah  (ANSA)

Jemen: „So wird die Lage noch kritischer“

Zweiundzwanzig humanitäre Organisationen, die im Jemen arbeiten, reagieren sehr besorgt auf die Ankündigung des Welternährungsprogramms (WFP), sein Nahrungsmittelhilfeprogramm auszusetzen.

Diese Entscheidung werde erhebliche Auswirkungen auf die 9,5 Millionen Menschen im Nordjemen haben, die unter Ernährungsunsicherheit leiden, so die humanitären Verbände in einer gemeinsamen Erklärung von diesem Freitag.

Die Aussetzung der Nahrungsmittelhilfe hängt Berichten zufolge mit dem Scheitern von Verhandlungen des WFP mit den Huthi-Rebellen zusammen. Selbst wenn doch noch eine Einigung erzielt werden sollte, , wird es mindestens vier Monate dauern, bis die Nahrungsmittelhilfe wieder aufgenommen wird.

Warnung vor sozialen Unruhen

„Die Entscheidung, die Nahrungsmittelhilfe auszusetzen, wird die ohnehin schon kritische humanitäre Lage weiter verschärfen“, so die humanitären Organisationen in ihrem Brandbrief. Jetzt drohe vor allem den Schwächsten Unterernährung, außerdem könne es zu „wirtschaftlichen Spannungen und sozialen Unruhen und Konflikten“ kommen.

Sana'a, Anfang Dezember
Sana'a, Anfang Dezember

Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) befinden sich derzeit 17 Millionen Menschen - mehr als die Hälfte der jemenitischen Bevölkerung - in einer krisenhaften, akuten Ernährungsunsicherheit. Davon sind 2,2 Millionen unterernährte Kinder und 1,3 Millionen schwangere bzw. stillende Mütter. Die Nahrungsmittelhilfe hat entscheidend dazu beigetragen, eine Katastrophe im Jemen abzuwenden, wo etwa 6,1 Millionen Menschen nach Einschätzung der humanitären Helfer „nur einen Schritt von einer Hungersnot entfernt“ sind.

Warum Kinderarbeit und Kinder-Ehen zunehmen

„Schon vor der Ankündigung der Aussetzung der Hilfe konnten die Menschen in den am stärksten gefährdeten Gemeinden aufgrund von Lücken im Nahrungsmittelhilfeprogramm nicht vollständig versorgt werden“, heißt es in der Erklärung der Organisationen. „Das Auslassen von Mahlzeiten ist für die Familien alltäglich geworden, und sie riskieren, zu extremen Maßnahmen zu greifen, um zu überleben, z. B. die Kinder aus der Schule zu nehmen, um sie zur Arbeit zu schicken, oder sie früh zu verheiraten, was beides rasch zunimmt.“

Die NGOs fordern dringend eine Vereinbarung des Welternährungsprogramms mit den Huthi-Rebellen sowie mehr Hilfsgelder der internationalen Gemeinschaft. Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören „Save the Children“, „Care““ und die „Diakonie Katastrophenhilfe“.

(vatican news – sk)
 

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08. Dezember 2023, 10:51