Rom: Reliquie des heiligen Benno für deutsche Kirche
In S. Maria dell’Anima in Rom steht seit der Barockzeit ein Benno-Altar und darauf seit dem 19. Jahrhundert eine als Reliquiar vorgesehene Büste des Heiligen. „Sie blieb allerdings bis zum heutigen Tag leer“, erklärte der Rektor der Anima, Michael Max. „Wie sind also Kardinal Marx zu besonderem Dank verpflichtet, dass es uns die Großzügigkeit der Erzdiözese München und Freising nun erlaubt, diese Lücke zu schließen.“
Benno wurde 1066 Bischof von Meißen. Im Investiturstreit zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. stand er auf der Seite des Papstes. Der Kaiser ließ ihn kurzerhand absetzen. Um die Einsetzung eines widerrechtlich ernannten Bischofs zu verhindern, warf Benno - der Legende nach - den Schlüssel des Meißner Domes in die Elbe. Als er in sein Bistum zurückkehren konnte, soll der Domschlüssel in einem aus der Elbe gefangenen Fisch wieder zum Vorschein gekommen sein. Dieses Fischwunder ist auf dem Altarbild des Benno-Altars in der Anima zu sehen. Der Überlieferung nach starb Bischof Benno am 16. Juni 1106 in Meißen und wurde im Dom beigesetzt.
Im 13. Jahrhundert begann die Verehrung Bennos als Heiligem. Am 31. Mai 1523 wurde er von dem aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation stammenden Papst Hadrian VI. in Rom offiziell heiliggesprochen. Dies löste damals eine Polemik von Seiten Martin Luthers über den Sinn der Heiligenverehrung aus. 1576 kamen die Reliquien zu Herzog Albrecht V. von Bayern, der sie 1580 im heutigen Münchner Liebfrauendom beisetzen ließ.
(pm – gs)
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