Bild der British Royal Air Force (RAF) , die von Zypern aus zusammen mit den USA Luftangriffe gegen die Huthi im Jemen geflogen hat Bild der British Royal Air Force (RAF) , die von Zypern aus zusammen mit den USA Luftangriffe gegen die Huthi im Jemen geflogen hat   (UK MOD ? Crown copyright 2024)

Jemen: USA und Großbritannien greifen Huthi-Milizen an

Der Nahost-Konflikt könnte sich weiter ausweiten. Die USA und Großbritannien haben in der Nacht auf Freitag Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen aus der Luft und von Kriegsschiffen aus angegriffen. US-Präsident Joe Biden sprach laut Medienberichten von einer „direkten Reaktion" auf die Huthi-Attacken im Roten Meer.

Die USA und ihre Verbündeten hätten sich erst nach diplomatischen Verhandlungsversuchen und sorgfältigen Überlegungen zu diesem Schritt entschlossen, hieß es weiter. Die Huthi kündigten Vergeltung an. Von Seiten des mit ihnen verbündeten Iran und von der Hisbollah gab es Kritik. Russland beantragte eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats.

Das britische Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, die verbündeten Streitkräfte hätten wichtige Huthi-Einrichtungen identifiziert. „Trotz der wiederholten Warnungen der internationalen Gemeinschaft haben die Huthis weiterhin Angriffe im Roten Meer durchgeführt, darunter auch gegen britische und amerikanische Kriegsschiffe, erst diese Woche. Dies kann nicht hingenommen werden", hieß es in einer von der britischen Nachrichtenagentur PA veröffentlichten Erklärung. Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an.  

Eskalation vermeiden

Großbritannien sprach mit Blick auf die gemeinsamen Luftangriffe mit den USA von einem „Akt der Selbstverteidigung". Ziel sei gewesen, weitere Angriffe auf Schiffe in der Region zu verhindern, auch auf britische Kriegsschiffe, sagte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, James Heappey. Eine Eskalation in der Region müsse vermieden werden. Die Warnung an die Huthis gelte aber weiter. Man werde sehen, ob die Angriffe auf Schiffe in den nächsten Tagen aufhörten. Großbritannien plane derzeit keine unmittelbaren weiteren Angriffe auf die Huthis, sagte Heappey der BBC.

Papst Franziskus hatte in seiner Diplomatenansprache diesen Montag nochmals eindringlich Frieden im Nahen Osten angemaht. Das Massaker der Hamas auf Israle habe, „eine starke militärische Reaktion Israels im Gazastreifen hervorgerufen“. Diese habe „zum Tod von Zehntausenden von Palästinenserinnen und Palästinensern“ geführt, darunter vielen jungen Menschen. Außerdem habe sie „eine äußerst ernste humanitäre Situation mit unvorstellbarem Leid verursacht“.  Den Jemen erwähnte das Kirchenoberhaupt nicht explizit, aber den Libanon, auf den sich der Gaza-Krieg ebenfalls auszuweiten droht: „Ich wiederhole meinen Appell an alle beteiligten Parteien für einen Waffenstillstand an allen Fronten, auch im Libanon, und für die sofortige Freilassung aller Geiseln in Gaza. Ich rufe dazu auf, der palästinensischen Bevölkerung humanitäre Hilfe zukommen zu lassen und Krankenhäusern, Schulen und religiösen Stätten jeden notwendigen Schutz zu gewähren“, so der Papst in der Rede an die Diplomaten. 

Erinnerung an den Krieg im Jemen

Zu Weihnachten hatte Franziskus den Jemen bei seinem Segen Urbi et Orbi kurz erwähnt: „Meine Gedanken gehen sodann zur Bevölkerung im geplagten Syrien und zu jener im Jemen, die weiterhin leidet", sagte das katholische Kirchenoberhaupt wörtlich. Damals war die Situation allerdings noch nicht so eskaliert, wie nun. Im Dezember hatte das Welternährungsprogramm WFP allerdings erklärt, sein Nahrungsmittelhilfeprogramm auszusetzen, da wohl Verhandlungen des WFP mit den Huthi-Rebellen gescheitert waren. 

(agenturen/diverse/vatican news - sst - Stand: 12.1.24, 12:20) 

 

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12. Januar 2024, 10:36