Malteser: Globale Wirtschaftskrise erfordert mehr Kooperationsprojekte
Über 100 Botschafter nehmen an der dreitägigen Generalkonferenz in der Magistralvilla des Malteserordens in Rom teil, die am Samstag mit einer Audienz beim Papst endet. Die zentralen Themen der Konferenz sind der Stand und die Perspektiven der Diplomatie des Ordens. Fra' John Dunlap, Großmeister des Ordens, appellierte an die Botschafter, dass die wichtigste Aufgabe sei, die bedrückende Lage der Bedürftigsten zu lindern. Er bekräftigte, dass - mehr als die Verteidigung der eigenen Interessen – „die Armen, Kranken und Vergessenen in der Welt die Priorität des Ordens bleiben“.
Steigende Armut erfordert Aufbau von Partnerschaften
Der Orden sei jedoch nicht eine weitere NGO, die sich auf globaler Ebene mit Wohltätigkeit beschäftige. Dunlap rief dazu auf, die globalen Trends besser zu verstehen und Partnerschaften mit anderen Organisationen aufzubauen: mit internationalen Organisationen, der Zivilgesellschaft, philanthropischen Stiftungen, Unternehmen und Körperschaften. „Wir haben uns als Ziel für diese Regierung die Aufnahme von Beziehungen zu einer Gruppe wichtiger Staaten gesetzt, besonders in Asien und im Westen“, kündigte der Großmeister an. Man werde sich auch um die Anerkennung des Malteserordens durch andere Organisationen bemühen, beispielsweise der Arabischen Liga.
„Narrativ über Migranten ändern“
Schwester Alessandra Smerilli, Sekretärin am Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, erklärte in ihrem Vortrag, dass Europa nur dann ein Leuchtturm der Zivilisation bleiben könne, wenn es geeint sei, und dass es seine Identität als Kontinent wiederentdecken müsse.
„Wir müssen versuchen zu verstehen, wie es angesichts der großen Probleme der Welt von einer Wirtschafts- und Währungsunion zu einer Gruppe von Staaten werden kann, die ihre Autonomie nicht verlieren und gleichzeitig alle Herausforderungen bewältigen können“, so Smerilli.
Vor den Botschaftern betonte die italienische Wirtschaftswissenschaftlerin und Don-Bosco-Schwester, dass „die Antworten auf den Schrei der Armen koordiniert werden müssen“. Interdisziplinäre Arbeit sei notwendig, um auf die verschiedenen Bedürfnisse, die täglich aus allen Teilen der Welt an den Vatikan herangetragen werden, pastoral zu reagieren. Mit Blick auf das Thema Migranten und Flüchtlinge, eine der Notsituationen, in denen das Dikasterium am aktivsten ist, forderte Sr. Smerilli, dass „sich auch das Narrativ ändern und die Migrationsphänomene jenseits der Angst“ gelesen werden müssen.
(vatican news - vn)
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