Ecuador: Zunehmend mexikanische Zustände
„Zunehmend sind die Zustände bei uns so, wie wir sie bisher aus Mexiko kannten“, berichtete die Direktorin der in der Hochland-Stadt Ambato tätigen „Fundación Don Bosco“, die sich aktuell zu einem Besuch in Österreich aufhält, der Nachrichtenagentur Kathpress an diesem Donnerstag. Kinder gehörten zu den Leidtragenden dieser Situation.
Zu schaffen machen dem kleinsten Andenland einerseits die halbe Million Flüchtlinge aus Venezuela, die derzeit in Ecuador leben. Die Offenheit, mit der anfangs Schutzsuchende aus dem weiter nördlich liegenden Krisenstaat in Ecuador aufgenommen wurden, sei inzwischen einer offenen Feindseligkeit gewichen. „Tagelöhner arbeiteten bisher für 5 US-Dollar pro Tag. Venezolaner kann man schon um 50 Cent anheuern - wodurch viele einheimische Arbeitssuchende keine Anstellung mehr finden“, sagte die Ordensfrau. Der Kurs der Regierung gegenüber den Geflüchteten werde immer härter, viele würden einfach nach Kolumbien oder Venezuela zurückgeschickt.
Prävention mit Hilfe aus Österreich
Mit ihrer „Fundación Don Bosco“ in der Stadt Ambato will Sr. Narciza auf die Herausforderungen präventiv reagieren und Kinder vor der „Verseuchung“ durch das Drogenmilieu beschützen, denn: „Narcos nehmen keine Rücksicht auf menschliches Leben, wir jedoch schon.“ Ihre Gemeinschaft der Murialdiner-Schwestern betreibt ein Tageszentrum für rund 200 Kinder aus schwierigen Verhältnissen, in denen es neben Bildungsunterstützung und ein Freizeitprogramm auch eine tägliche warme Mahlzeit gibt – „für viele Eltern der Hauptgrund, die Kinder zu uns zu bringen, da sie zuhause Hunger leiden“. Angelaufen ist weiters ein Programm zur Begleitung von Familien, zudem finden 40 Kinder in der „Don Bosco Herberge“ ein vorübergehendes Zuhause. Für manche Kinder werden auch Pflegefamilien gesucht.
(kap – mg)
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