Simbabwe: Orthodoxe Diakoninnen-Weihe sorgt für Aufsehen
Dabei sagte er, die neue Diakonin Angelic Molenin werde sowohl liturgische als auch pastorale Aufgaben übernehmen, je nach den Bedürfnissen der einzelnen Pfarrgemeinden. Die Weihe sorgte international in der orthodoxen Kirche und darüber hinaus für Aufsehen.
In der Frage der Wiederbelebung des Frauendiakonats hat das orthodoxe Patriarchat von Alexandrien eine Pionier-Rolle übernommen. Der Heilige Synod von Alexandrien hatte im November 2016 die Wiedereinführung der Diakoninnen beschlossen und eine bischöfliche Kommission „zur Vertiefung der Frage" eingesetzt. Im Februar 2017 weihte der orthodoxe Patriarch von Alexandrien, Theodoros II., erstmals sechs Frauen zu Diakoninnen. Die Weihe fand in der Bergbaustadt Kolwezi in der kongolesischen Provinz Katanga statt. Allerdings hat nach Darstellung von Pro Oriente der Patriarch bei der Diakoninnenweihe damals klargemacht, dass ein Unterschied zu männlichen Diakonen bestehe. Dies sei nun in Harare nicht der Fall gewesen.
Langjährige Debatte
Diskussion über die Diakoninnen hat in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren in der Orthodoxen Kirche wieder an Intensität zugenommen. Der Frauendiakonat hatte im christlichen Osten bis in die Neuzeit, in der armenischen Kirche sogar bis zum Genozid im Osmanischen Reich 1915/16 Bestand. Er wurde kirchenrechtlich nie abgeschafft, seine Bedeutung ging aber unter dem Einfluss der stärker islamisch geprägten Gesellschaften stetig zurück.
Auch in der katholischen Kirche ist die Frage von Diakoninnen seit Jahren wieder präsent. Papst Franziskus hatte zwei Kommissionen zu dem Thema eingesetzt. Im weltweiten synodalen Prozess spielt der Frauendiakonat ebenefalls eine Rolle.
(pro oriente – gs)
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