Brasilien: Brände wüten im Pantanal-Sumpfgebiet
Laut Daten des staatlichen Klimainstituts Inpe wurden seit Januar bereits 1.385 Brandherde in dem Gebiet registriert, mehr als zehnmal so viele wie die 133 Brände im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Wissenschaftler sind besorgt, denn eigentlich beginnt die Trockenzeit und damit die Saison der Brände erst im Juli. Die Behörden ermitteln derzeit noch die Hintergründe der Brände. Es wird jedoch Brandstiftung vermutet.
Zu der hohen Zahl an Bränden trägt die außergewöhnliche Trockenheit in der Region bei. So liegt der Rio Paraguai, der wichtigste Fluss der Pantanal-Region, rund zwei Meter unter seinem Normalstand. Dies sei ein Reflex der bereits seit Ende 2023 herrschenden Trockenheit, die durch El Nino angefeuert wird. Das Wetterphänomen war im vergangenen Jahr auf der Nordhalbkugel aufgetreten und brachte hohe Temperaturen mit sich.
Natürlicher Zyklus aus dem Gleichgewicht
Feuer sind im Pantanal nichts Ungewöhnliches; sie gehören zum natürlichen Kreislauf aus massiven Regenfällen, nach denen die Region unter Wasser steht, bevor die Trockenzeit einsetzt. Dann brennen einige Flächen ab. Allerdings ist dieser Zyklus seit Jahren aus seinem Gleichgewicht gekommen. Durch die besonders heftigen Brände werden im Boden liegende Samen vernichtet und damit die Erholung der Natur verhindert.
Das Pantanal gilt mit rund 250.000 Quadratkilometern als eines der größten Sumpfgebiete der Erde. Der größte Teil liegt auf brasilianischem Staatsgebiet. Die Ausläufer reichen jedoch bis in die Nachbarländer Paraguay und Bolivien hinein. Obwohl das artenreiche Feuchtbiotop im Jahr 2000 von der Unesco zum Welterbe erklärt wurde, leidet es unter illegalen Rodungen und dem Vordringen der industriellen Landwirtschaft.
(kna – mg)
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