Zuppi beim Caritas Baby Hospital in Bethlehem: „Inakzeptables Leid“
Zuppi, begleitet von einer Pilgerdelegation, wurde bei seiner Ankunft von Shireen Khamis vom Cbh-Kommunikationsbüro begrüßt. Mit einem kurzen Video informierte er sich über die Geschichte des einzigen Kinderkrankenhauses im Westjordanland, das 2024 sein 71-jähriges Bestehen feiert. Das Kinderspital wirkt seit der Gründung ununterbrochen. Schätzungen zufolge leben in der Region über 410.000 Minderjährige. Derzeit erschwert der Krieg in Gaza die Lage, auch weil er den Umzug von Familien, die ihre Kinder behandeln lassen müssen, noch weiter verkompliziert.
„Um nach Bethlehem zu gelangen, müssen sie Hunderte israelische Kontrollpunkte passieren. In den ersten drei Kriegsmonaten konnten 7.000 Kinder aus diesem Grund nicht behandelt werden“, so Khamis. Weiter erklärt sie: „Darüber hinaus verschärfte der Krieg die ohnehin schon gravierenden wirtschaftlichen Probleme. Ohne Tourismus und Pilgerfahrten bleiben viele Familien arbeitslos und können sich keine Behandlung leisten.“
Aber das Cbh leiste weiterhin seinen Beitrag, um kranken Kindern zu helfen: „Mitte letzten März – sagte Khamis – kam eine Gruppe von 68 Kindern aus dem Gazastreifen in Bethlehem an. Sie wurden in einem spezialisierten Zentrum aufgenommen und werden seither von der Organisation SOS-Kinderdorf betreut. Die medizinische Versorgung ist dem Caritas Baby Hospital anvertraut.“
Inakzeptables Leid
Anschließend besuchte der Kardinal unter der Leitung der verantwortlichen Schwester Aleya Kattakayam vom Maria-Bambina-Institut, das das Cbh leitet, die verschiedenen Abteilungen, begrüßte einige der kleinen Krankenhauspatienten und ihre Eltern und sprach mit Ärzten und Krankenschwestern. „Wir sind an einem Ort, an dem das Leiden vieler Kinder geheilt werden kann. „Das ist aber nicht immer der Fall“, erklärte Zuppi am Ende des Treffens. „Wir müssen hier ansetzen, um zu verstehen, was für die Kleinsten und Schwächsten nötig ist, damit sie alles haben können, worauf sie Anspruch haben.“
In diesem Zusammenhang wollte der Kardinal an die israelischen Kinder erinnern, die am 7. Oktober 2023 während des Terroranschlags der Hamas getötet wurden, ebenso wie an die palästinensischen Kinder, die in diesen acht Monaten des Krieges in Gaza starben. „Einige dieser kleinen Betroffenen wurden in italienischen Krankenhäusern behandelt, darunter in Bologna“, so der Erzbischof der norditalienischen Stadt. Er habe „schreckliche Dinge“ von den Patienten gehört, „wie Amputationen vor Ort im Nahen Osten ohne Betäubung“.
(sir – mg)
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