Kenias Bischöfe fordern nicht den Rücktritt des Präsidenten
Die Petition war am 25. Juli von 14 Unterzeichnern eingereicht worden. Sie fordert eine Volksabstimmung zur Absetzung von Präsident Ruto und seinem Stellvertreter Rigathi Gachagua wegen angeblicher „schwerwiegender Verstöße gegen die Verfassung, Machtmissbrauch, Regierungsinkompetenz und unwiderruflichem Vertrauensverlust der Öffentlichkeit“.
Erzbischof Muhatia forderte, die aktuelle Krise durch Dialog zu lösen. Die Bischofskonferenz setze sich für eine Vertiefung der Demokratie durch inklusiven Dialog und Einbeziehung aller Interessengruppen ein, um die Krise im Land zu bewältigen. „Wir sind besorgt über mögliche Destabilisierungsversuche in dieser sehr sensiblen Phase“, so der Erzbischof.
Er äußerte auch Sorgen über die jüngsten Demonstrationen, deren Anlass ein zunächst erlassenes, dann zurückgezogenes Finanzgesetz war. Einige Individuen hätten die Kundgebungen genutzt, um Geschäfte zu plündern. Auch ein Sturm auf das Parlament in Nairobi fand statt. In den seit Wochen anhaltenden Protesten sind Dutzende Tote zu beklagen. Erzbischof Muhatia rief zu Frieden und Ruhe auf und appellierte an alle, den Rechtsstaat zu unterstützen.
Die massive jugendliche Protestbewegung „Generation Z“ will die weit verbreitete Korruption und Misswirtschaft im Land beenden und fordert inzwischen Rutos Rücktritt. Vor etwa einem Monat stellte sich die kenianische Bischofskonferenz auf die Seite der Demonstrierenden, indem sie deren Forderungen in einem Dokument teilte. „Die Jugend hat durch soziale Medien und Demonstrationen klar gemacht, dass wir nicht weitermachen können wie bisher ohne nationale Führung“, so Erzbischof Muhatia. „Es ist notwendig, die Stimmen der Jugend und der Nation zu hören, aber wir appellieren auch an die Jugend, strukturierten Dialog zu akzeptieren.“
(fides – gs)
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