Papua-Neuguinea: Papst wird multikulturelle Kirche antreffen
Die Ordensgemeinschaft ist seit 1881 in Papua-Neuguinea präsent und spielte eine wichtige Rolle beim Aufbau der Kirche. Heute beschreibt der Generalsuperior Papua-Neuguinea als multikulturelles Land mit einer „bunten, mehrsprachigen, multiethnischen Kirche in jeder Hinsicht“, ja als „Land des Unerwarteten“, so zitiert der aus Guatemala stammende Pater Alvarado ein lokales geflügeltes Wort.
Papst Franziskus werde eine lebendige Kirche mit vielen Ritualen und Tänzen kennenlernen, die aus einer ländlichen Welt von Dschungel, Flüssen, Fischerei und Jagd stammen. „Es sind sehr alte Völker mit sehr alten Traditionen. Für sie ist die Präsenz des Papstes eine Bestätigung ihres Weges als Kirche, als Volk Gottes.“
Land des Unerwarteten
Die Kirche in Papua-Neuguinea habe sich enorm entwickelt, stehe jedoch vor globalen Herausforderungen. „Es gibt eine systemische Armut in Papua-Neuguinea, obwohl es ein Land mit unglaublich vielen natürlichen Ressourcen ist. Viele internationale Unternehmen plündern das Land aus. Der Klimawandel macht sich stark bemerkbar, da es ein Land ist, das sehr von seinen natürlichen Ressourcen abhängt. Die extensive Abholzung oder der großflächige Anbau von Monokulturen beeinträchtigen die Menschen. Der menschenverachtende Bergbau hat Auswirkungen, und das betrifft heute die Kirche sehr. Wir versuchen, weiterhin an der Seite der Bedürftigsten zu stehen.“
Natürlich sei die einheimische Stammeswelt für Ausländer eine Herausforderung, auch für die Kirche. Da gehe es darum zu verstehen, „wie man die Stammes- oder Clanstrukturen respektiert und wie man von innen her evangelisiert, indem man die Strukturen respektiert und versucht, die Anti-Werte zu heilen, die es in jeder sozialen und kirchlichen Struktur gibt. Das ist eine große Herausforderung, denn es sind Strukturen und Weltanschauungen, die in der Stammeswelt, den Ethnien, sehr unterschiedlich sind, und das stellt eine Herausforderung für die Kirche dar, für die Synodalität, für die Diözesen, für die Ordensgemeinschaften.“
Stammes- und Clanstrukturen respektieren, aber Anti-Werte heilen
Die Herz-Jesu-Missionare haben 115 Mitbrüder in der Provinz, „alle einheimisch“, so der Generalobere, und auch mehrere andere Ordensgemeinschaften seien in der Kirche von Papua-Neuguinea zu Hause. Doch den Anfang machten damals die Herz-Jesu-Missionare. Als sie im 19. Jahrhundert nach Papua-Neuguinea kamen, stießen sie auf große Herausforderungen: Kannibalismus zum Beispiel, „heute fast ausgestorben“, sagt der Pater; das Fehlen befestigter Wege, eine nicht existierende Gesundheitsvorsorge und ein vollständig anderes kulturelles Selbstverständnis als das, das die Missionare mitbrachten. „Unsere Missionare verstanden anfangs die religiöse Welt der Papua nicht ganz“, räumt er ein. Aber die Samen des Reiches Gottes seien natürlich vorhanden gewesen. Und so ging es voran.
Papst Franziskus ist der zweite Papst in dem ozeanischen Inselstaat. Vor ihm besuchte Johannes Paul II. das Land zweimal, 1984 und 1995.
(vatican news – gs)
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