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Gedenkzeremonie entlang des Motoyasu-Flusses vor der Atombombenkuppel (hinten rechts) am Vorabend des 79. Jahrestages des ersten Atombombenangriffs der Welt in Hiroshima Gedenkzeremonie entlang des Motoyasu-Flusses vor der Atombombenkuppel (hinten rechts) am Vorabend des 79. Jahrestages des ersten Atombombenangriffs der Welt in Hiroshima  

Japans Bischöfe zu Hiroshima-Gedenken: Aus Fehlern lernen

Der 6. August ist der Tag der Bombardierung Hiroshimas mit der Atombombe im Zweiten Weltkrieg. Der Erzbischof von Tokio, Tarcisius Isao Kikuchi, Vorsitzender der Bischofskonferenz des Landes, hat anlässlich des Gedenktags alle dazu aufgerufen, „demütig aus den vergangenen Fehlern zu lernen, und sie nicht zu wiederholen. Es liegt in unserer Hand, die Gewalt zu stoppen", mahnt der Bischof auch mit Blick auf aktuelle Konflikte und Kriege weltweit.

„Vor 79 Jahren, zum Ende des 2. Weltkriegs, wurde eine Atombombe auf Hiroshima geworfen und zahlreiche Menschen kamen ums Leben. (...) Mit Blick auf Atombomben haben wir Menschen geschworen, unseren Fehler nicht zu wiederholen. Doch 79 Jahre später müssen wir uns fragen, ob die Welt tatsächlich jene ist, die wir uns versprochen haben. (...) Weltweit sehen wird oftmals Gewalt und den Tod von wehrlosen Zivilisten, und ein Ende scheint nicht absehbar. Mehr als zwei Jahre sind seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine vergangen und der Krieg ist noch nicht beigelegt. Der Konflikt zwischen Israel und Palästina hat bisher mehr als 37.000 Tote in Gaza gefordert. In Myanmar herrscht weiter Chaos, seit mehr als drei Jahren, und es scheint kein Weg des Friedens in Sicht. Die katholische Kirche in Myanmar, die sich für Frieden ausspricht, wurde scharf angegriffen", heißt es in der Botschaft von Erzbischof Kikuchi. 

„79 Jahre später müssen wir uns fragen, ob die Welt tatsächlich jene ist, die wir uns versprochen haben“

Der Erzbischof von Tokio warnt laut dem katholischen italienischen Pressedienst „Sir" zudem vor einer „Globalisierung der Gleichgültigkeit".  Erzbischof Kikuchi ruft stattdessen zu Hoffnung auf und erinnert in diesem Zusammenhang auch an das Heilige Jahr 2025, das Papst Franziskus ausgerufen hat unter dem Motto „Pilger der Hoffnung". Der Vorsitzende der japanischen Bischofskonferenz ruft daher alle zu Frieden auf und zu einem Ende der Gewalt. „Verstärken wir unseren Einsatz, um die Welt zu schaffen, die Gott sich wünscht. Gleichgültigkeit fordert Todesopfer", so der eindringliche Appell des Erzbischofs. 

„Verstärken wir unseren Einsatz, um die Welt zu schaffen, die Gott sich wünscht. Gleichgültigkeit fordert Todesopfer“

Hintergrund

Am 6. August 1945 wurde erstmals eine Atombombe abgeworfen. Drei Tage nach der Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima wurde eine weitere Atombombe auf die Stadt Nagasaki geworfen. Japan erinnert seitdem immer vom 6. August an an die Opfer und die Zerstörung infolge der Atombomben. Die katholische Kirche im Land begeht rund um das Gedenken zehn Friedensaktionstage. Auf dem Programm stehen besondere Gebete, Workshops und weitere Aktivitäten.

(sir - sst)

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06. August 2024, 11:39