UNICEF: Zunehmende Ernährungskrise in Nahost und Nordafrika
In den insgesamt 20 untersuchten Ländern seien 55 Millionen Kinder im Schulalter übergewichtig oder adipös, was ebenfalls als Mangelernährung gilt, heißt es in dem Bericht weiter.
Weitere 24 Millionen Kinder litten an Unterernährung, einschließlich Wachstumsverzögerungen, dem sogenannten „Stunting“, einem Indikator für chronische Unterernährung: ein Problem, das 10 Millionen Kinder unter fünf Jahren in der Region betrifft.
Nur ein Drittel der Kinder hat Zugang zu nahrhafter Nahrung
„Nur ein Drittel der Kinder erhält die nahrhafte Nahrung, die sie für ihr Wachstum, ihre Entwicklung und ihr Gedeihen brauchen. Das ist eine schockierende Statistik für das Jahr 2024, die sich wahrscheinlich weiter verschlechtern wird, wenn Konflikte, Krisen und andere Probleme in der Region anhalten,“ zieht Adele Khodr, UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, Bilanz.
Die sich verschärfende Ernährungskrise in der Region sei darauf zurückzuführen, wie und womit Kinder ernährt würden, auf den mangelnden Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln, sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und anderen wichtigen Dienstleistungen, wie auch auf die Verbreitung billiger, ungesunder, salz-, zucker- und fetthaltiger Lebensmittel. Und dies alles geschehe vor dem Hintergrund anhaltender Konflikte, politischer Instabilität, klimatischer Schocks und steigender Lebensmittelpreise.
Von den konfliktbedingten Hungersnöten und der Auszehrung von Kindern im Sudan und im Jemen - bis hin zu Fehlernährungformen wie Stunting und Übergewicht bei Kindern in Ägypten oder Libyen: jeder einzelne Kontext erfordert eine Antwort, die sich auf die Formen der Unterernährung in diesem speziellen Kontext und die zugrunde liegenden Ursachen konzentriert.
Fehlernährung: Auch Frauen im gebärfähigen Alter betroffen
Auch Frauen im gebärfähigen Alter sind – wie aus dem Bericht hervorgeht – von den Auswirkungen von Fehlernährung betroffen: 9 Millionen Frauen (bzw. 5 % in der untersuchten Region) sind untergewichtig; alarmierende 114 Millionen bzw. 68 % übergewichtig oder fettleibig. In 17 Ländern der Region liegen Übergewicht und Adipositas bei erwachsenen Frauen bei über 60 %, also deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 45 %.
Unicef: Alle Formen von Fehlernährung bekämpfen
UNICEF ruft die Regierungen dazu auf, der Ernährung in den nationalen Entwicklungsplänen, Politiken und Haushalten Priorität einzuräumen. Es gelte, alle Formen von Fehlernährung zu verhindern und das Recht eines jeden Kindes auf nahrhafte Lebensmittel und Ernährung zu gewährleisten.
(vaticannews/unicef – skr)
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