Bischof Mario Moronta von San Cristóbal in Venezuela Bischof Mario Moronta von San Cristóbal in Venezuela 

Venezuela: Bischof Moronta ruft zu Dialog und Gebet auf

Venezuela steht nach den Präsidentschaftswahlen vor einer ungewissen Zukunft. Bischof Mario Moronta Rodríguez, Vizepräsident der venezolanischen Bischofskonferenz, betont die Bedeutung von Dialog und Gebet angesichts der anhaltenden Krise.

Johan Pacheco – Vatikanstadt

Am 6. August feiern die Gläubigen in den venezolanischen Anden das Fest des Heiligen Christus von La Grita, ein Ereignis, das dieses Jahr von der politischen Unsicherheit nach den Präsidentschaftswahlen überschattet wird. Mario Moronta Rodríguez, Bischof von San Cristóbal, äußert seine Sorge über die aktuelle Situation und die Rolle der Kirche in diesen turbulenten Zeiten.

Zum Nachhören - was der Bischof sagt

Moronta beschreibt die Situation als „beispiellos und sehr hart“, da die Bevölkerung auf offizielle Wahlergebnisse wartet. „Wir warten darauf, dass sich Gewissen, Intelligenz und ein Sinn für den Dienst am Volk durchsetzen“, betont er. Die venezolanische Kirche sehe sich in einer besonderen Verantwortung, die Nähe zu den Menschen zu stärken und ihnen in diesen unsicheren Zeiten beizustehen.

Die Rolle der Kirche

Die Rolle der Kirche sei dabei nicht nur spirituell, sondern auch sozial und politisch. Moronta erklärt: „Wir Bischöfe stehen in engem Kontakt, wir hatten mehrere Treffen und heute findet ein Treffen mit den Bischöfen statt, um die Situation in den einzelnen Regionen zu bewerten.“ Die Kirche setze sich aktiv für Frieden und Dialog ein, um gewalttätige Auseinandersetzungen zu verhindern. „Das am wenigsten wünschenswerte Szenario, und deshalb arbeiten wir auch daran, ist das der Gewalt“, sagt Moronta und fügt hinzu, dass die Kirche gemeinsam mit anderen religiösen Institutionen für den Frieden bete.

Nach dem umstrittenen Wahlausgang in Venezuela hat die Staatsanwaltschaft strafrechtliche Ermittlungen gegen die Oppositionsführer Maria Corina Machado und Edmundo González eingeleitet. Ihnen werde vorgeworfen, „Polizei- und Militärbeamte zum Ungehorsam gegen das Gesetz angestiftet zu haben“, teilte Generalstaatsanwalt Tarek Saab mit. Die Ankündigung erfolgte, nachdem Machado und González die Wahlergebnisse vom 28. Juli angefochten hatten.

Zeichen der Hoffnung

Trotz der schwierigen Lage gebe es auch Zeichen der Hoffnung. Moronta hebt die Bedeutung der Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft und die weltweite Kirche hervor. „Das hat uns sehr ermutigt“, sagt er über die Solidarität aus anderen Ländern und Kirchen. Diese Unterstützung zeige, dass die Kirche weltweit vereint sei und sich für die Rechte und das Wohl der Menschen einsetze.

Am Fest der Verklärung des Herrn richtet Moronta einen Appell an die Gläubigen: „Wir bitten den Heiligen Christus der Verklärung des Herrn, uns zu helfen, Kirche zu sein, Kirche zu leben, die Kirche zu manifestieren, die immer auf synodale Weise mit ihren Menschen unterwegs ist.“ Er betont die Notwendigkeit von Gebet, Nähe und praktischer Unterstützung, insbesondere für die Bedürftigsten und Migranten.

Abschließend äußert er die Hoffnung, dass „Gewissen, Intelligenz und der Sinn für den Dienst am Volk die Oberhand gewinnen.“ In einer Zeit großer Unsicherheit und Herausforderungen bleibt die Kirche eine wichtige Stütze für die Menschen in Venezuela.

(vatican news – mg)

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06. August 2024, 10:14