Venezuela: USA bieten Maduro zu Bedingungen Begnadigung an
Der bisherige Amtsinhaber Nicolás Maduro hatte sich nach der Wahl vom 28. Juli 2024 in Venezuela zum Sieger erklärt; die Opposition und weite Teile der internationalen Gemeinschaft ziehen den angeblichen Wahlsieg in Zweifel.
Bei Unruhen im Anschluss an die venezolanischen Wahlen wurden 24 Menschen getötet und rund 2.200 Personen verhaftet.
Die Opposition
Oppositionsführerin Machado kündigte die Demonstration in den sozialen Medien an: „Nächsten Samstag werden wir in Venezuela und in der ganzen Welt auf die Straße gehen, damit die Welt unseren Sieg unterstützt und die Wahrheit und die Souveränität des Volkes anerkennt.“
Seit Wochen versucht die Opposition, den Sieg des ehemaligen Diplomaten Edmundo González Urrutia bei den Wahlen am 28. Juli mit 70 Prozent der Stimmen zu belegen. Maduros Reaktion war hart; er ließ Tausende von Dissidenten inhaftieren. Berichten zufolge hat Caracas auch die Pässe einiger Oppositioneller eingezogen.
Angebot zur Begnadigung
Die USA führen unterdessen offenbar eine Reihe von vertraulichen Gesprächen, um den venezolanischen Präsidenten Maduro davon zu überzeugen, die Macht im Gegenzug für eine Begnadigung aufzugeben. Das berichteten US-Quellen dem Wall Street Journal. Demnach hat die Regierung Biden „alles auf den Tisch gelegt“, um den venezolanischen Staatschef davon zu überzeugen, vor dem Ende seiner Amtszeit zu gehen.
Gegen Maduro liegt eine Reihe von Anklagen des Justizministeriums vor. Neben einer Begnadigung Maduros bieten die USA auch seinen ranghöchsten Leutnants Begnadigungen an. Präsident Maduro erklärte, er sei offen für einen Dialog, solange Washington ihm „Respekt“ entgegenbringe.
Suche nach Verbündeten
Nach Berichten des Wall Street Journal fand das Angebot der USA an den venezolanischen Präsidenten zunächst in Doha, Katar, statt. Anschließend seien die Gespräche zwischen dem Präsidenten des Kongresses und Maduros Verbündetem, Jorge Rodríguez, und Daniel Erikson, Direktor für Venezuela-Politik beim Nationalen Sicherheitsrat der USA, fortgesetzt worden.
Die drei bevölkerungsreichsten Länder Lateinamerikas - Brasilien, Mexiko und Kolumbien - waren offenbar ebenfalls an dem Versuch beteiligt, die Pattsituation zu lösen. Washington möchte, dass diese Länder, die von mit Maduro sympathisierenden Führern regiert werden, eine härtere Haltung einnehmen und den Druck auf den venezolanischen Führer erhöhen.
Papst-Appell und OAS-Sitzung
Der Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Juan Antonio Cruz Serrano, hatte sich zuvor bei einer Dringlichkeitssitzung des Ständigen Rates in Washington zu den umstrittenen Wahlergebnissen in Venezuela geäußert und der venzolanischen Bischofskonferenz den Rücken gestärkt, die das Wahlergebnis anzweifelte.
Bei der Dringlichkeitssitzung hatte am 31. Juli eine Resolution, die eine Veröffentlichung der detaillierten Wahlergebnisse und eine Garantie der Versammlungsfreiheit in Venezuela forderte, keine Mehrheit gefunden. Brasilien und Kolumbien hatten sich etwa bei der von den USA, Argentinien, Uruguay und Paraguay eingebrachten Resolution enthalten.
(vatican news – Luca Collodi/pr)
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