Arabien: Istiqlal-Erklärung als Ergänzung zum Abu-Dhabi-Dokument
In einem Interview mit „AsiaNews“ unterstrich Bischof Paolo Martinelli, Apostolischer Vikar von Südarabien, die Bedeutung der Istiqlal-Erklärung, die in Jakarta von Papst Franziskus und dem Großimam Nasaruddin Umar unterzeichnet wurde. Dieses Dokument sei eine „Verstärkung“ der Abu-Dhabi-Erklärung von 2019, indem es zwei aktuelle und dringende Themen aufgreife: den Missbrauch der Schöpfung und die Gewalt in Konflikten.
Martinelli betont, dass wir uns in einer Welt befinden, die zunehmend von Kriegen und Konflikten geprägt ist, und dass die Gefahr besteht, sich an die Entmenschlichung zu gewöhnen. Der Papst dränge daher auf starke Symbole wie den „Tunnel der Freundschaft“ und das „Abrahamische Familienhaus“, die als Zeichen der Einheit und des Dialogs zwischen verschiedenen Religionen und Kulturen dienen sollen. Diese Initiativen seien wichtige Schritte, um aufzuzeigen, dass Menschen unterschiedlicher Überzeugungen friedlich zusammenleben und Unterschiede wertschätzen können.
Christliches Zeugnis
Für Martinelli ist der interreligiöse Dialog ein zentrales Element des christlichen Zeugnisses. Im Kontext islamisch geprägter Länder, wie der Golfregion, zeige die Reise von Papst Franziskus, dass Evangelisierung nicht mit Proselytismus verwechselt werden sollte. Stattdessen gehe es darum, durch das eigene Leben Zeugnis zu geben und Beziehungen zu anderen in einem Geist der Freiheit und des Respekts zu gestalten. Der Papst ruft dazu auf, in die Tiefe des interreligiösen Dialogs zu blicken und die Frage nach Gott als zentrale Frage der Menschheit zu behandeln.
Martinelli schloss mit einem Aufruf, den Menschen und das Leben zu schützen, indem man sich in Zeiten der Not gemeinsam für eine gerechtere und menschlichere Welt einsetze.
(asianews - mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.