Mexiko: Entsetzen über Mord an Priester und Menschenrechtler
Der Priester war am Sonntag in San Cristóbal de Las Casas im mexikanischen Bundesstaat Chiapas nach der Feier der Messe ermordet worden. Wie das Präsidium der mexikanischen Bischofskonferenz in einer Mitteilung betont, wurde „nicht nur die Gemeinde eines Seelsorgers beraubt, der sich für sein Volk eingesetzt hat“, sondern es sei auch „eine prophetische Stimme“ zum Schweigen gebracht worden, die unermüdlich für Frieden, Wahrheit und Gerechtigkeit in der Region Chiapas gekämpft habe.
Der prominente Geistliche hatte wiederholt auf den wachsenden Einfluss krimineller Kräfte in der Region hingewiesen und damit zusammenhängende Auftragsmorde und Entführungen in der Unruheprovinz Chiapas angeprangert. Auch seine eigene Ermordung lässt Züge eines Auftragsmordes erkennen. Medienberichten zufolge sei er in seinem Auto erschossen worden, zwei Männer werden in Zusammenhang mit dem Verbrechen gesucht. Die erst seit drei Wochen amtierende Präsidentin Claudia Sheinbaum hatte angekündigt, sich am Montag zu dem Fall äußern zu wollen.
Bischöfe fordern transparente Untersuchung
Die Bischöfe fordern die Behörden in ihrem Schreiben nachdrücklich auf, „eine umfassende und transparente Untersuchung durchzuführen, um dieses Verbrechen aufzuklären und Marcelo Pérez Gerechtigkeit widerfahren zu lassen“, „wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Priester und der pastoralen Mitarbeiter zu gewährleisten“ und „ihre Anstrengungen im Kampf gegen die Gewalt und die Straflosigkeit zu verdoppeln, die die Region Chiapas“ und das Land im Allgemeinen plagten.
In einer Botschaft an Rodrigo Aguilar, Bischof von San Cristóbal de las Casas, unterstreicht das Präsidium des Lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM): „Wir wissen, dass P. Marcelo ein unermüdlicher Streiter für Frieden und Gerechtigkeit in seinem Volk war, die Frucht seines treuen Einsatzes für das Evangelium und seiner totalen Hingabe an Christus, der unter denjenigen gegenwärtig ist, die am meisten leiden“.
Auch die Jesuiten Mexikos haben in einer eigenen Medienmitteilung das „Engagement für Gerechtigkeit und Solidarität, das Pater Pérez auszeichnete“ unterstrichen. Gleichzeitig verurteilt die Gesellschaft Jesu „jeden Versuch, diese Ereignisse als Einzelfälle zu verharmlosen“. Außerdem versichert sie, dass das organisierte Verbrechen in verschiedenen Regionen des Landes Angst und Leid säe, während die Gewalt in Chiapas ein strukturelles Problem widerspiegelte, das eine umfassende und dringende Antwort des Staates erfordere: „Wir appellieren dringend an die Behörden, entschlossen zu reagieren und die Ordnung und die Rechtsstaatlichkeit wiederherzustellen“.
(sir/diverse - cs)
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